Nach der erfolgreichen Pilotphase des Grüne-Welle-Assistenten für den Radverkehr hat der Hauptausschuss der Stadt Münster am Mittwoch (9. Februar) mehrheitlich beschlossen, dass im Rahmen des Förderprojektes „Modelkommune Smart Cities“ bis zu zehn weitere Leezenflow-Systeme in Münster geplant werden können.
Die digitalen Tafeln zeigen an, wie lange eine Ampelphase noch dauert, sodass Radfahrende ihre Geschwindigkeit anpassen können, um nicht so oft anhalten zu müssen. Zusätzlich zu weiteren Standorten wurde im Hauptausschuss einer weiteren Evaluation sowie Verbesserungen am Leezenflow-System zugestimmt.
Von der Idee zum Prototyp
Die Idee, den Radverkehr mit Hilfe digitaler Anzeigen im Fluss zu halten, entstand 2019 aus der Bürgerschaft im Rahmen der Veranstaltung Münsterhack und wurde von der städtischen Stabsstelle Smart City Münster weiterentwickelt. Der Leezenflow-Prototyp wurde am 17. Mai 2021 auf der Promenade vor der Kreuzung Hörstertor in Fahrtrichtung Zwinger installiert. Zeitgleich startete das Institut für Verkehrswissenschaft der Universität Münster im Auftrag der Stadt eine Evaluation am Pilotstandort. Diese Evaluation bestand aus einer Online-Umfrage sowie Verkehrsmessungen.
Ergebnisse der Evaluation liegen vor
Ein Ergebnis der Umfrage war, dass die Mehrheit der Nutzerinnen und Nutzer ihr Fahrverhalten so optimieren konnten, dass sie flüssiger über die Kreuzung kamen. Die Verkehrsmessung an der Ampel zeigte unter anderem, dass die Zahl der Anhaltevorgänge durch den Leezenflow reduziert wurde, so dass die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss insgesamt positiv sind. Als eine mögliche Verbesserung schlugen die befragten Radfahrerinnen und Radfahrer vor, die Anzeige so zu verändern, dass die verbleibende Zeit der Ampelphase in Sekunden dargestellt wird, statt wie bislang grafisch mit einem roten oder grünen Balken.
Weitere Standorte
Der Hauptausschuss der Stadt Münster hat beschlossen, die Leezenflow-Systeme vorrangig an den Velorouten und an den zukünftigen Hauptrouten zu installieren. Er hat die Verwaltung beauftragt, fachlich geeignete Standorte zu identifizieren und eine Einbindung der Umlandgemeinden zu prüfen.
Leezenflow ist ein Smart City-Projekt
Das Leezenflow-System soll nicht nur den Verkehr voranbringen, sondern auch die digitale Stadtentwicklung. Es zeigt, wie aus einer Idee der Bürgerschaft eine Technik mit Freier Software wird, die bereits das Interesse anderer Kommunen geweckt hat.
Weitere Informationen zum Projekt sowie zur Evaluation stehen auf der Leezenflow-Projektseite.
Pressemeldung der Stadt Münster: https://www.muenster.de/pressemeldungen/web/frontend/output/ms-startseite/design/standard/page/1/show/1093820