Modellprojekte Smart Cities: Neue Plattform DIGIFARM.MS startet

Auf der neuen Plattform DIGIFARM.MS werden Open-Source-Projekte präsentiert mit dem Ziel Projektpartner:innen zu finden und diese Digitalprojekte für Münster in die Umsetzung zu bringen.

Bundesförderprogramm Modellkommune Smart Cities

DIGIFARM.MS ist ein Pilotprojekt der Stadt Münster. Entwickelt wurde die Plattform gemeinsam von der Stabsstelle Smart City Münster und der Open-Data-Koordination der Stadt Münster, angesiedelt beim städtischen IT-Dienstleister citeq. Unterstützt wird das Projektteam vom DIGIFARM.MS-Lenkungsgremium mit Vertretern von „Code for Münster“, „Tech Labs Münster“, dem Netzwerk ERCIS am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Münster, MÜNSTERHACK, Bürgernetz, der Freiwilligenagentur sowie weiteren Ämtern der Stadt Münster. Der Nutzen der Plattform und mögliche Verbesserungsoptionen werden durch eine wissenschaftliche Begleitung untersucht.

DIGIFARM.MS ist eines von insgesamt elf Smart-City-Projekten in Münster, die vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) im Rahmen der 3. Staffel des Bundesförderprogramms „Modellprojekte Smart Cities“ gefördert werden. Die Förderprojekte werden koordiniert durch die Stabsstelle Smart City im Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft der Stadt Münster. Alle elf in Münster entwickelten Smart City-Projekte, die im Zusammenhang mit dem Bundesförderprogramm konzipiert und umgesetzt werden, zeichnet ein Modellcharakter und damit verbunden die Übertragbarkeit auf andere Kommunen aus.

Bürgerschaftliches Engagement stärken

Mit der neuen Plattform baut die Stadt Münster auch ihre Unterstützung für digitales Engagement aus. Passend zur Woche des bürgerschaftlichen Engagements (ab 9. September 2022) startet die Plattform DIGIFARM.MS, auf der digitale Open-Source-Projekte für Münster gesammelt und präsentiert werden. Ziel ist es, den Betrieb der ehrenamtlich entwickelten Projekte mit Hilfe von Partner:innen zu unterstützen und bürgerschaftliches Engagement zu würdigen und zu stärken.

DIGIFARM.MS bringt Projekt-Paten zusammen

Auf der Plattform DIGIFARM.MS werden Open-Source-Projekte gesammelt, die für die Stadtgesellschaft in Münster einen Mehrwert bringen. Für die meist ehrenamtlichen Projektinitiator:innen werden Partner:innen aus verschiedenen Bereichen und Branchen gesucht, die bislang gefehlt haben, um das Projekt in die Umsetzung oder Verstetigung zu bringen. „Dies können zum Beispiel Unterstützerinnen und Unterstützer für die inhaltliche, technische oder finanzielle Betreuung sein – DIGIFARM.MS ist somit eine Art Partnerbörse für digitale Projekte“, erklärt Thomas Werner, Open Data-Koordinator der Stadt Münster und Mitinitiator der Plattform. „Gleichzeitig hoffen wir, durch die Präsentation der Projekte weitere Menschen für eine Mitarbeit oder Hilfe gewinnen zu können.“

Unter www.digifarm.ms ist zu sehen, welche Projekte Unterstützung suchen. Interessent:innen können direkt Kontakt aufnehmen. Außerdem können Digital-Projekte über ein Bewerbungsformular vorgeschlagen werden. Voraussetzung ist unter anderem, dass es sich um Open-Source-Software handelt. 

Sieben Digitalprojekte suchen Pat:innen

„Sieben Start-Projekte stehen bereits auf DIGIFARM.MS bereit und suchen in unterschiedlichen Bereichen nach Partnerinnen und Partnern“, erläutert Thomas Terstiege, Projektleiter bei der Stabsstelle Smart City. „Unterstützung bei der technischen Umsetzung für Münster sucht zum Beispiel das für Berlin entwickelte Open-Source-Projekt ‚Gieß den Kiez‘: Über eine digitale Plattform werden Menschen gesucht, die sich um die Bewässerung der Stadtbäume kümmern.“

Ebenfalls auf DIGIFARM.MS eingestellt ist „Meine Stadt Transparent“. Dieses alternative Ratsinformationssystem stellt die von Ratsvorlagen behandelten Orte auf einem Stadtplan dar, was einen neuen Blick auf die politischen Beschlüsse im eigenen Wohnumfeld ermöglicht. Für das Hosting von „Meine Stadt Transparent“ wird noch eine Finanzierungsunterstützung gesucht.

Hier geht es direkt zur Plattform DIGIFARM.MS und zu weiteren Smart City Münster-Projekten

Zur offizielen Pressemeldung der Stadt Münster zum Launch der Plattform.

Modellprojekte Smart Cities

Die Stadt Münster ist im Jahr 2021 in das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities (MPSC)“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aufgenommen worden. Im Rahmen des Förderprogramms hat Münster die Möglichkeit, in den Jahren 2022 bis Ende 2026 innovative Maßnahmen an der Schnittstelle von Stadtentwicklung und Digitalisierung zu entwickeln, zu erproben und umzusetzen. Die städtische Stabsstelle Smart City im Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft koordiniert diese Maßnahmen, die unter dem Motto „Digitalisierung findet Stadt: MünsterZukunft gemeinsam machen“ eingereicht wurden und sich auf die drei Bereiche MobileStadt, MitmachStadt und KlimaStadt konzentrieren. Voraussetzung für die Maßnahmen in beiden Förderphasen ist die Modellhaftigkeit und Übertragbarkeit auf andere Kommunen.

„Ziel unseres Förderprogramms Smart Cities sind nachhaltige und lebenswerte Städte, die die Chancen der Digitalisierung zum Wohl der Menschen nutzen“, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, auf der Smart Country Convention 2022 . Foto: BMWSB

 

Ausgangssituation: Warum hat Münster sich für das Förderprogramm beworben?

Münster wächst, Verkehrsbelastungen und Erwartungen an Beteiligung und Transparenz steigen, Klimaauswirkungen – wie beispielsweise Hitze oder Starkregen – und die Digitalisierung beeinflussen zunehmend die Stadtentwicklung. Für diese Herausforderungen werden Smart City-Lösungen gebraucht. Münster ist bereits auf dem Weg und will an Tempo zulegen. Dabei soll jedoch nicht Technologie die Stadt treiben, sondern Digitalisierung soll helfen, Münster menschengerecht und gemeinwohlorientiert zu gestalten.

Digitalisierung ist kein in sich abgeschlossenes und befristetes einzelnes Projekt. Es handelt sich um einen fortlaufenden, dauerhaften Prozess, den wir durch technische, kollaborative und kommunikative Maßnahmen gestalten wollen.

Dr. André Wolf, Leiter Stabsstelle Smart City Münster

 

Die Smart City Münster braucht neben einer Strategie zur Steuerung der Maßnahmen auch erste konkrete Projekte, die den Weg in eine digitale und zukunftsorientierte Stadtentwicklung erfahrbar machen und somit den Möglichkeitsraum für größere Anschlussprojekte aufzeigen. Durch eine integrierte Ausrichtung der Maßnahmen und eine begleitende Kommunikation, sollen das Wissen aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerschaft und Zivilgesellschaft gebündelt und in erste erfahrbare Verbesserungen der Lebensqualität in Münster übersetzt werden. Dabei bilden sowohl der souveräne Umgang mit Daten und digitalen Technologien als auch die dauerhafte Vernetzung zwischen den Anwender:innen der innovativen Lösungen wichtige Grundvoraussetzungen des Gemeinschaftswerkes der Smart City Münster.

Strategie

Um Digitalisierung und Stadtentwicklung systematisch zusammenzudenken, wurde bereits eine vorläufige Smart City Strategie für Münster entwickelt, die an die städtische Nachhaltigkeits- und Klimaneutralitätsstrategie sowie den Stadtentwicklungsprozess der „MünsterZukünfte“ anknüpft. In der sogenannten Beta-Version der Strategie werden erste Leitlinien für Projekte der Smart City Münster formuliert.

Titelseite der Beta-Version Smart City-Strategie

Der Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Münster hat sie im Juni 2021 zustimmend zur Kenntnis genommen. Im Zuge der Förderung als Modellprojekt Smart Cities soll sie nun zu einer verbindlichen Smart City Strategie ausgebaut werden. Gemeinsam mit städtischen Gesellschaften, Fachbereichen, Stakeholdern und Bürger:innen werden Smart City-spezifische Herausforderungen, Visionen, Ziele und Maßnahmenvorschläge erarbeitet. Die Beschlussvorlage zur Smart City Strategie 1.0 liegt dem Rat der Stadt Münster aktuell vor.

Die Entwicklung der Stadt der Zukunft ist eine Gemeinschaftsaufgabe für Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, damit das Münster von morgen ein noch besseres ist als das Münster von heute

Robin Denstorff, Stadtbaurat Münster

 

Maßnahmen

Im Fokus steht eine gemeinschaftliche Entwicklung einer Smart City Strategie für Münster, aufbauend auf der bisher erarbeiteten „Beta-Version“. Damit diese Strategie anfass- und erlebbar wird, setzt Münster parallel fünf erste Maßnahmen um. Diese reichen von der Kinder- und Jugendbeteiligung über die Entwicklung eines digital gestützten Kommunikationsangebotes zum Klimaschutz bis zur Weiterentwicklung des Grüne-Welle-Assistenten „Leezenflow“ für den Radverkehr. Alle Maßnahmen sollen verdeutlichen, dass Digitalisierung dabei hilft, kommunale Entscheidungsprozesse sowie Beteiligung und Teilhabe zu verbessern oder auch (Echtzeit-)Daten als Grundlage für Planungen zu liefern: „Dadurch schaffen wir mehr Evidenz, Akzeptanz und Verständnis für Veränderungsprozesse, die durch aktuelle Herausforderungen nötig sind“, so Dr. Thomas Terstiege, Projektleiter Smart City Münster.

 

 

Das Förderprogramm ist aufgeteilt in Phase A (2022-2023) und Phase B (2023-2026)

Phase A beinhaltet neben der Entwicklung einer Smart City Stratgie fünf Maßnahmen:

Erste Ideenskizzen für die fünf Maßnahmen (Projekte) waren bereits Bestandteil der seinerzeitigen Bewerbung für eine Teilnahme am Förderprogramm. Gemeinsam mit den Umsetzern wurden diese während der Strategiephase geschärft.

  • „Leezenflow für die Stadtregion“: Weiterentwicklung des Grüne-Welle-Assistenten Leezenflow und Installation des Systems an maximal zehn weiteren Standorten auf den Velorouten, die Münster mit der Stadtregion verbinden – mehr zum Projekt
  • „ePart_MS-LAB“: Kinder und Jugendliche für die Smart City beteiligen und befähigen. Ausgerüstet mit mobilen Endgeräten erkunden sie ihre Umgebung mit Fokus auf Themen einer digitalen Stadt … – mehr zum Projekt
  • Energiehelden: Unser Klima 2030„: Entwicklung eines digital gestützen Bildungs- & Informationssangebotes zum Thema Klimaschutz und erneuerbare Energien
  • „DIGIFARM.MS – Gemeinsam digitale Projekte umsetzen“: Auf dieser neuen Plattform werden digitale Open-Source-Projekte für Münster gesammelt und präsentiert. Ziel ist es, den Betrieb der ehrenamtlich entwickelten Projekte mittel- bis langfristig durch geeignete Unterstützende in die Umsetzung zu bringen und bürgerschaftliches Engagement zu stärken … – mehr zum Projekt
  • „Safe Stream“: Hochwasserschutz mit sensorgestützen Technologien an Kleinfließgewässern erproben und optimieren.

Phase B beinhaltet weitere sechs Maßnahmen (Fokusprojekte):

Erste Ideenskizzen für die sechs Fokusprojekte waren bereits Bestandteile der seinerzeitigen Bewerbung für eine Teilnahme am Förderprogramm. Während der Strategiephase wurden diese dann gemeinsam mit den Umsetzern innerhalb des Stadtkonzerns geschärft.

  • Das „NetzInfrastrukturCOckpit (NICO)“ schafft eine urbane Datenplattform und verbindet und vernetzt Akteur:innen sowie ihre Daten(schätze), um passgenaue Datenverarbeitung und -visualisierung für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu fördern und datenbasierte Entscheidungsgrundlagen für ein noch lebenswerteres Münster zu schaffen.
  • „Smarte Wege zum abfallfreien Quartier“ fokussieren auf Lösungen für die Abfallvermeidung und kreislauforientiertes Ressourcenmanagement mit Hilfe von Füllstandssensoren, Sharing-Lösungen und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) beim Schüttungsprozess. 
  • „Data-Leeze“ beschleunigt Radverkehr an Lichtsignalanlagen, macht Radverkehr in unserer Fahrradstadt dadurch komfortabler und schaltet für die Mobilitätswende schneller auf Grün.
  • „Kleine Kiste, große Wirkung: Fühlen.Messen.Mitmachen“ schafft ein stadtweites Netzwerk an Messstationen für Klima- und Umweltdaten, damit Klimaanpassung an den richtigen Stellen die größtmögliche Wirkung entfalten kann. Das Projekt umfasst unter anderem Datensammlungen, automatisierte Datenauswertungen sowie die Entwicklung von „Citizen Science“- und Bildungsangeboten.
  • „MS Smart Water“ fördert eine wasserbewusste Stadt auf Basis innovativer Technologien: sowohl basierend auf bestehenden Wasserdaten als auch durch Datengenerierung mithilfe neuangeschaffter Sensorik/Aktorik wird ein umfangreiches städtisches Wasserwirtschaftsmodell erstellt.
  • „STADTLABOR.MS“ schafft konkrete Räume, Orte und Formate für die Befähigung zur Teilhabe und aktiven Mitgestaltung des digitalen Wandels in Münster; genutzt wird hierfür vor allem das städtische Digitallabor, welches aufgewertet und weiterentwickelt wird.

 

Newsmeldungen zum Förderprogramm

 

Wussten Sie schon …?

Modellprojekte Smart Cities (MPSC) nutzen die Chancen von Informations- und Vernetzungstechnologien im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung. Die Bundesregierung fördert derzeit 73 Modellprojekte Smart Cities, die seit 2019 in drei Staffeln ausgewählt wurden, mit insgesamt 820 Millionen Euro. Die Stadt Münster wurde im Rahmen der 3. Staffel in 2021 ausgewählt. Mit einem Gesamtvolumen von 11,74 Millionen Euro, davon 7,6 Millionen Euro gefördert, werden innovative Projekte realisiert und eine Smart City Strategie für Münster entwickelt. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums: https://www.smart-city-dialog.de/modellprojekte

MÜNSTERHACK als Ideenschmiede für Zukunftsprojekte

Am 23. und 24. September findet der sechste „Münsterhack“ statt. In diesem Jahr wird das Motto „Digitalisierung findet Stadt – MünsterZukunft gemeinsam machen“ aus dem Programm „Modellprojekte Smart Cities“ aufgegriffen. „Wir wollen eine Smart City von und für Menschen entwickeln. Daher ermuntern wir zur Inspiration der Hackerinnen und Hacker alle Bürgerinnen und Bürger zum Mitmachen beim Ideenwettbewerb für den „Münsterhack“, sagt Dr. André Wolf, Leiter der Stabsstelle Smart City im Bau- und Planungsdezernat der Stadt Münster. Schirmherr für diese besondere Form der partizipativen Stadtentwicklung ist Oberbürgermeister Markus Lewe. 

Der „Münsterhack“ wird gemeinsam ausgerichtet vom Digital Hub münsterLAND und dem IT-Unternehmen items GmbH Münster. Auf dem zweitägigen Event treffen sich Ideengeberinnen und Ideengeber, Stadt-Visionärinnen und -Visionäre sowie Software-Entwicklerinnen und -Entwickler, um in kleinen Teams intensiv an Prototypen und Software-Demonstratoren für Herausforderungen der digitalen Stadtentwicklung zu arbeiten.  „Der Münsterhack bedeutet 36 Stunden konzentrierte Arbeit. Dafür suchen wir Zukunftsideen, durch deren Umsetzung Münster noch lebenswerter werden soll“, erklärt Dr. André Wolf, Leiter der Stabsstelle Smart City im Bau- und Planungsdezernat der Stadt Münster. 

Dr. Sebastian Köffer, Vorstand des Digital Hub münsterLAND und Mitinitiator des Münsterhack, betont: „Beim Hackathon steht die prototypische Umsetzung von Ideen im Vordergrund. Was die über 100 Teilnehmenden allein im letzten Jahr auf die Beine gestellt haben, ist mehr als beachtlich. Von einer Blutspende App für das UKM über eine neue Version des Leezenflow vom Hackathon 2019 bis zum Machine-Learning-Modell, das beim gezielten Ausbau von Photovoltaik-Anlagen unterstützt – das Themenspektrum war riesig.“  

Neben neuen Ideen können auch andere, bereits teilweise umgesetzte Ideen aus der Civic-Tech-Szene, aus vergangenen „Münsterhacks“ oder anderen Hackathons aufgegriffen und im Ideenwettbewerb eingereicht werden.

Neue Ideen und bestehende Lösungen, die weiterentwickelt werden sollen, kann jede und jeder über die Internetseite www.muensterhack.de/ideen ab sofort einreichen. Diese Ideen und die entwickelten Prototypen werden im weiteren Prozess auch für die Entwicklung der Smart City-Strategie Münster berücksichtigt. Weitere Informationen gibt es auf www.muensterhack.de und in unserem Newsarchiv unter dem Stichwort „Netzwerk“

Online-Beteiligung gestartet: Wir suchen Ihre Zukunftsideen für Münster!

Ihre Meinung ist gefragt – wir möchten Ihre Ideen für die zukünftige und lebenswerte Entwicklung der Stadt Münster kennenlernen: Machen Sie mit bei der Online-Beteiligung!

Digitalisierung ist inzwischen in vielen Lebensbereichen Wirklichkeit geworden. Dies gilt auch für die Stadt Münster, die sich auf den Weg macht, eine „Smart City“ zu werden. Bei einer „Smart City“ geht es um integrierte, nachhaltige Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter. Ziel ist die Steigerung der Lebensqualität und die Stärkung Münsters als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort. Durch intelligente Vernetzung von Systemen und Menschen können Kosten reduziert, Ressourcen gespart und eine effektivere Steuerung der Stadt realisiert werden.

Um Digitalisierung und Stadtentwicklung systematisch zusammenzudenken, wurde bereits eine vorläufige Smart City Strategie für Münster entwickelt. In der sogenannten Beta-Version der Strategie werden erste Leitlinien für Projekte der Smart City formuliert. Der Ausschuss für Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Münster nahm sie im Juni 2021 zur Kenntnis. Im Rahmen der Förderung als Modellprojekt Smart Cities soll sie in einem breiten partizipativen Prozess zu einer verbindlichen Smart City Strategie ausgebaut werden.

Die erste Kick-off-Veranstaltung am 13. Mai 2022 mit den Stakeholdern aus der Stadt Münster bildete den Auftakt für die gemeinsame Entwicklung der Smart City Strategie für Münster. Vertreter:innen des Konzerns Stadt waren eingeladen sich über das Thema „Smart City“ und die Meilensteine der Strategieentwicklung zu informieren. Die Teilnehmenden konnten sich in einem interaktiven Workshop-Format über die vorläufigen Handlungsfelder der Smart City Strategie austauschen und Ziele für die zukünftige Entwicklung Münsters zusammentragen. Der Beteiligungsprozess mit den Bürger:innen der Stadt startete am 09. Juni 2022 mit einer Dialogveranstaltung in der Glashalle des Stadthaus 3. Im Anschluss an die Veranstaltung gibt es nun die Möglichkeit zur Online-Beteiligung bis zum 30. Juni 2022.

Machen Sie mit bei der Online-Beteiligung!

Ihre Meinung ist gefragt – wir möchten Ihre Ideen für die zukünftige und lebenswerte Entwicklung der Stadt Münster kennenlernen:

  • Wo steht die Stadt Münster aktuell? Was läuft gut, wo gibt es Verbesserungspotenzial?
  • Was macht für Sie die smarte und innovative Stadt Münster aus?
  • Wie können digitale Technologien und Digitalisierung dazu beitragen, die Lebensqualität in der Stadt langfristig zu verbessern?

Die Umfrage wird ca. 10 min Ihrer Zeit in Anspruch nehmen und die Ergebnisse fließen direkt in die Smart City Strategie für Münster ein! Die Teilnahme ist bis zum 30. Juni 2022 möglich.

Mehr erfahren

Hier geht es zur Pressemeldung der Stadt Münster

Hintergrund MünsterZukunft

Zukunftsideen für Münster gesucht

Stadt lädt zum Dialog über nachhaltige Stadtentwicklung und neue digitale Projekte für Münster ins Stadthaus 3 ein

„Digitalisierung findet Stadt – MünsterZukunft gemeinsam machen“ – unter diesem Titel hat sich die Stadt Münster im vergangenen Jahr als eine von 28 Städten und Gemeinden erfolgreich um Fördermittel aus dem Programm „Modellprojekte Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen beworben. Neben elf Projekten der digitalen Stadtentwicklung wird auch eine Smart City-Strategie erarbeitet.

Nun sind Ideen und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern gefragt, um gemeinsam weitere digitale Zukunftsideen für Münster zu entwickeln. Am Donnerstag, den 9. Juni 2022, lädt die Stadt Münster alle interessierten Bürgerinnen und Bürger in die Glashalle des Stadthauses 3 am Albersloher Weg 33 ein. Von 12.00 bis 18.00 Uhr besteht die Möglichkeit, sich mit dem Thema der digitalen Stadtentwicklung zu befassen, sich zu informieren und eigene Ideen und Hinweise in den Entwicklungsprozess auf dem Weg zur Smart City einzubringen.

Nachhaltige Stadtentwicklung vorantreiben

„Mit der Aufnahme in das Förderprogramm ergeben sich für Münster neue Möglichkeiten, nachhaltige Stadtentwicklung weiter voranzutreiben, weil nun die finanziellen und organisatorischen Strukturen bestehen, um eine zukunftsorientierte Smart City Strategie zu entwickeln und gleichzeitig wegweisende Projekte umzusetzen“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff.

Die Stabsstelle Smart City beschäftigt sich mit der Umsetzung des Förderprogramms. Der Förderzeitraum umfasst insgesamt fünf Jahre (2022-2026), bis Ende 2022 muss die Strategie erarbeitet werden. „Eine Smart City nutzt neben Daten und digitalen Technologien vor allem auch das Wissen und das Potenzial ihrer Bürgerinnen und Bürger für schlaue und nachhaltige Lösungen“, sagt Stabsstellenleiter Dr. André Wolf. „Daher möchten wir alle Bürgerinnen und Bürger herzlich zum Dialog und zum Mitmachen einladen. Wir wollen eine Smart City von und für Menschen entwickeln“.

Bei der Erarbeitung der Smart City Strategie wird die städtische Stabsstelle Smart City durch Experten des Beratungsunternehmens „bee smart city“ aus Mülheim an der Ruhr unterstützt. Das Unternehmen hat schon Städte wie etwa Bochum und Gelsenkirchen in den jeweiligen Strategieprozessen beraten. Thomas Müller, Geschäftsführer von „bee smart city“, betont: „Münster hat zum Beispiel mit dem Aaseemonitoring, dem Leezenflow oder dem Digitallabor schon mehrere gute Projekte vorzuweisen. Aber es ist genau richtig, und so will es auch der Fördermittelgeber, nicht jetzt schon eine Leistungsschau zu betreiben, sondern den Auftakt und den weiteren Weg zur Smart City Münster gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten.“ 

Eine Anmeldung zu der Veranstaltung am 9. Juni im Stadthaus 3 ist nicht erforderlich. Im Anschluss an die Veranstaltung wird es auch eine Online-Beteiligungsmöglichkeit geben.

Pressemeldung der Stadt Münster

Leezenflow für die Velorouten

Zehn neue Standorte geplant / Installation ab Herbst 2022 / Leezenflow-Prototyp zurzeit in Reparatur

Im Februar beauftragte der Rat der Stadt Münster die Verwaltung, weitere Standorte für das Leezenflow-System, dem Grüne-Welle-Assistenten für den Radverkehr, zu prüfen. Mittlerweile stehen zehn neue Leezenflow-Standorte fest, die in den nächsten Wochen den Bezirksvertretungen Münster Mitte und Münster Südost sowie dem Ausschuss für Verkehr und Mobilität vorgestellt werden. Die Standortwahl erfolgte insbesondere unter Berücksichtigung der Velorouten sowie im Hinblick auf verkehrstechnische Voraussetzungen, die Verkehrssicherheit und die Stadtgestaltung.

Neue Grüne-Welle-Assistenten sind an der Promenade an der Kreuzung Neutor in beiden Fahrtrichtungen sowie an der Kreuzung Hörstertor in südliche Fahrtrichtung vorgesehen. Die weiteren vorgeschlagenen Standorte befinden sich entlang verschiedener Velorouten: an den Kreuzungsbereichen Steinfurter Straße und Grevener Straße, Neutor und Lazarettstraße, Weseler Straße und Koldering, Salzstraße und Von-Vincke-Straße (jeweils stadtauswärts), Albersloher Weg und Umgehungsstraße, Warendorfer Straße und Ring sowie Warendorfer Straße und Piusallee (jeweils stadteinwärts). Der Ausbau weiterer Leezenflow-Systeme wird durch das Programm „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert und startet nach aktuellen Planungen im Herbst 2022.

Die Idee zum Leezenflow, der mit Hilfe einer digitalen Anzeige den Radverkehr in Fluss hält und das Radfahren komfortabler gestaltet, entstand 2019 aus der Bürgerschaft im Rahmen der Veranstaltung Münsterhack. Der seit Mai 2021 installierte Prototyp am Hörstertor wurde am Osterwochenende beschädigt und ist aktuell in Reparatur. Die Stadt hofft, dass der Leezenflow so schnell wie möglich wieder genutzt werden kann.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Projektseite Leezenflow.

Münster ist jetzt Smart City-Modellkommune

Die Stadt Münster erhält vom Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat (BMI) über das Programm „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ einen Förderzuschlag von rund 9,5 Millionen Euro.

Bereits zum dritten Mal hatte das BMI Ende 2020 zur Bewerbung für das Programm aufgerufen. Die Stadt Münster folgte erstmalig dem Aufruf und setzte sich unter 94 Städten, Kreisen und Gemeinden sowie interkommunalen Kooperationen aus ganz Deutschland mit ihrem Vorhaben durch. Die von der Stadt beantragten Maßnahmen haben ein Gesamtvolumen von knapp 15 Millionen Euro für Smart City-Projekte. Das Motto des Aufrufs lautete: „Gemeinsam aus der Krise: Raum für Zukunft“.

 

Münster ist Smart City-Modellkommune

„Münster ist jetzt Smart City-Modellkommune“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Wir sind glücklich über den Zuschlag in Höhe von rund 9,5 Millionen Euro. Nun können wir zahlreiche innovative Projekte realisieren, die Münster als zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort stärken und noch lebenswerter für die Münsteranerinnen und Münsteraner macht.“ Es sei ein Riesenerfolg, dass Münster in das Förderprogramm Smart Cities des Innenministeriums aufgenommen wurde, so Denstorff: „Das freut mich persönlich sehr – auch für die Stabsstelle Smart City und die mittlerweile fast 40 Partner der Allianz Smart City. Es ist auch eine tolle Bestätigung unserer Arbeit, vor allem unseres Ansatzes, Digitalisierung als nachhaltigen Prozess zu verstehen, der der Stadtentwicklung und dem Gemeinwohl nützen muss.“

Digitalisierung findet Stadt:  MünsterZukunft gemeinsam machen

Die Bewerbung baut auf der Smart City-Strategie der Stadt Münster auf und trägt den Titel „Digitalisierung findet Stadt: MünsterZukunft gemeinsam machen“. Sie nimmt Bezug auf das Stadtentwicklungskonzept und die Nachhaltigkeitsstrategie Münsters. Fast 50 Projekte hatte die Stabsstelle Smart City Münster innerhalb der Stadtverwaltung sowie im Rahmen der Allianz Smart City Münster für die Bewerbung eingesammelt. Daraus sind zwölf Maßnahmen entwickelt worden, die drei Kategorien zugeordnet wurden: MitmachStadt, KlimaStadt und MobileStadt.

Grafik: CC BY-NC 3.0 Marie Jacobi, visualrecording.de

Die münsterschen Förderprojekte kurz vorgestellt

  • Young Smart City: #stadtsache 2.0: Kinder und Jugendliche für die Smart City beteiligen und befähigen. Ausgerüstet mit mobilen Endgeräten erkunden sie ihre Umgebung mit Fokus auf Themen einer digitalen Stadt.
  • Leezenflow für die Stadtregion: Weiterentwicklung des Grüne-Welle-Assistenten „Leezenflow“ und Installation auf den 14 Velorouten der Stadtregion Münster.
  • Energiehelden: Unser Klima 2030: Entwicklung eines digital gestützten Bildungs- & Informationsangebotes zum Thema Klimaschutz und erneuerbare Energien.
  • Ideenfarm: open source solution enabler: Unterstützung und Verstetigung von „offenen“ bürgerschaftlichen Ideen und Digitalprojekten durch ein Patenschaftsmodell.
  • Werkraum Innenstadt: Attraktivitätssteigerung der Innenstadt durch Ansiedlung und Nutzbarmachung von Ideen, start-ups und Projekten der Digitalwirtschaft.
  • Ganzheitliche City Logistik: Mit digitalen Lösungen zur optimalen Stadtlogistik. Entwicklung von digital gestützten Maßnahmen, um lokale Lieferwege kurz und umweltfreundlich zu gestalten.
  • Funkhaus 2.0: Das Digitale lokalisieren: Entwicklung eines „Dritten Ortes“ für das Anwenden und Ausprobieren von Techniken und digitalen Lösungen zum Erwerb von Medien- und Digitalkompetenz.
  • Smarte Quartiere für vernetzte Nachbarschaft: Entwicklung und Umsetzung von quartiersbezogenen Digitalprojekten für neue Stadtquartiere wie Oxford und York.
  • Kleine Kiste, große Wirkung: Fühlen.Messen.Mitmachen: Entwicklung eines flächendeckenden und partizipativen Netzwerkes von Messstationen zum Erheben von Umweltdaten.
  • NICO: NetzInfrastrukturCOckpit: Entwicklung einer zentralen Datenplattform und eines digitalen Zwillings für städtische Infrastrukturen.
  • Data-Leeze: smarte Fahrradstadt Münster: Erhebung und Analyse von Daten zur Weiterentwicklung und zum Ausbau der Fahrradinfrastruktur.
  • BOOST: Loop und Busverkehr beschleunigen: Einsatz intelligenter Kommunikationstechnologien zur Optimierung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Auch die Smart City-Strategie soll in einem breiten Beteiligungsverfahren mit Hilfe der Fördermittel weiterentwickelt werden.

Weitere Informationen finden Sie in unserer Pressemitteilung.

 

Medienspiegel