Im Rahmen des Projekts „Abfallfreie Quartiere“ werden smarte Lösungen zur Vermeidung von Abfall sowie für eine bessere Kommunikation zwischen Bürger*innen und den kommunalen Abfallwirtschaftsbetrieben (awm) erprobt, unter anderem im York-Quartier (Stadtteil Münster Gremmendorf). Damit werden ein möglichst ressourcenschonendes Leben im Quartier und ein effizienteres kommunales Entsorgungsmanagement möglich.
An zentralen Orten im Quartier werden smarte Sharing-Schränke installiert, die Leihgegenstände des alltäglichen Bedarfs (wie z. B. Bohrmaschinen, Teppichreiniger oder Sportgeräte) unkompliziert an Nutzer*innen ausgeben und ein leichtes Verschenken nicht mehr benötigter Gegenstände ermöglichen. Durch gemeinschaftliche Nutzung wird so Abfall vermieden.
Zudem werden Technologien zur besseren Interaktion zwischen Bewohner*innen und kommunalen Entsorgungsbetrieben erprobt. Dazu gehört die Ausweitung von Füllstands-Sensoren an öffentlichen Papierkörben und Elektroschrott-Behältern sowie die Erprobung von KI in der Erkennung von Störstoffen im Bioabfall. Dabei wird der Abfall bereits während der Schüttung in das Fahrzeug analysiert.
Mit Hilfe eines Kommunikations- und Sensibilisierungs-Konzeptes werden diese Lösungen transparent an die Menschen im Quartier kommuniziert. Ziel ist es, eine größtmögliche Akzeptanz der Erprobung und der beabsichtigten Verhaltensänderungen zu erreichen – bis hin zum ressourcenschonenden Konsum. Durch eine begleitende Untersuchung soll sowohl die Skalierung erfolgreicher Maßnahmen vor Ort als auch der mögliche Einsatz im ganzen Stadtgebiet und in weiteren Kommunen unterstützt werden.
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„Abfallfreie Quartiere“ wird als sogenanntes Smart City-Fokusprojekt im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Im Rahmen des Fokusprojekts „Urbane Datenplattform“ werden eine städtische Datenplattform und damit vernetzte Digitale Zwillinge für den Stadtkonzern Münster entwickelt und eingesetzt. Diese Plattform stellt alle relevanten Daten aus dem gesamten Stadtkonzerns für den gesamten Stadtkonzern zur Verfügung. Dabei löst sie bestehende Systeme nicht ab, sondern vernetzt diese untereinander.
Die geplanten Digitalen Zwillinge stellen virtuelle Modelle der tatsächlichen Stadt dar, und das auf allen Ebenen: vom Verkehr über Wasser und Grünflächen bis hin zu sozialen Themen. In diesen Zwillingen werden alle Daten auf Grundlage von „echten“ räumlichen Verhältnissen miteinander in Beziehung gesetzt – dadurch lässt sich die Stadt Münster „simulieren“. Von Beginn an werden diese Lösungen entlang des tatsächlichen Bedarfs entwickelt und anhand realer Herausforderungen getestet. Dazu werden besonders datenlastige Anwendungsfälle definiert, die bisher nur mit hohem Aufwand umgesetzt werden können.
Dieses Fokusprojekt nimmt eine besondere Stellung in der Smart City Strategie 1.0 ein – Herausforderungen und Ergebnisse der Maßnahme wirken sich wesentlich auf die Umsetzung aller Fokusprojekte sowie auf die Erreichung aller Ziele der Strategie aus.
Einer solide und moderne Dateninfrastruktur ist entscheidend für nahezu alle Stadt- und Raum-Entwicklungskonzepte. Sie befähigt den gesamten Stadtkonzern, Maßnahmen zur Lösung aktueller Herausforderungen auf Grundlage belastbarer Daten zu bewerten und so die verfügbaren Ressourcen möglichst effizient einzusetzen. Das Projekt wird – das ist neuartig für stadtkonzernübergreifende Arbeiten – als agiles Projekt durchgeführt. So kann flexibel auf sich entwickelnde Anforderungen reagiert und ein Wandel in der Arbeitskultur der Verwaltung angestoßen werden.
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Die „Urbane Datenplattform“ wird als sogenanntes Smart City-Fokusprojekt im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Im Rahmen des Projekts „Stadt Temperatur“wird ein stadtweites Netzwerk an smarten Temperatur-Messstationen installiert, welche die tatsächliche und die gefühlte Temperatur im Stadtgebiet erfassen. So können bei zu erwartender starker Hitze frühzeitig Warnungen an vulnerable Gruppen herausgegeben werden. Zudem können dank eines engmaschigen Messnetzes auch kleinflächige Hitzeinseln erkannt und in der Folge „kühle Orte“ in der Stadt geschaffen werden.
Im Rahmen der Citizen-Science-Maßnahme „Gemeinsam Daten für den Hitzeschutz sammeln“ werden Bürger*innen aufgefordert, ebenfalls Temperaturdaten zu messen und sie der Stadt ergänzend zu den Daten der Messstationen zur Verfügung zu stellen. Hierfür gibt die Verwaltung Sensoren aus, die in einem gemeinsamen Workshop zusammengebaut werden.
Stadt Temperatur wirkt auf zwei Ebenen: die städtische Verwaltung optimiert mit Daten ihre Planungen und Entscheidungen, während Bürger*innen smarte Technologien kennenlernen und sich interaktiv zum Klimawandel und seinen Auswirkungen in Münster sowie zu relevanten Stadtentwicklungsthemen, wie z. B. Klimaanpassung und Hitzeschutz, informieren. Entsprechend gliedert sich die Maßnahme in unterschiedliche, miteinander verschränkte Bereiche:
Die Datensammlung, um Entwicklungen und Herausforderungen rund um Stadtklima, Stadtbäume, Grünflächenplanung und -unterhaltung zu lösen
Die automatisierte Datenauswertung, um das Ergebnis notwendiger Maßnahmen gegenüber Entscheidungsträger*innen beziffern und evidenzbasiert bewerten zu können (u.a. Modellsimulationen)
Kommunikation, Partizipation, Citizen Science- und Bildungsangebote, um Bürger* innen zu beteiligen und zu befähigen.
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„Stadt Temperatur“ wird als sogenanntes Smart City-Fokusprojekt im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Anfangen, Anfassen, Ausbilden, Ausprobieren: das Fokusprojekt „Stadt Labor“ verortet digitale Stadtentwicklung und digitale Bildung nah- und erfahrbar im Stadtraum Münster. Während die festen Elemente des Labors zentralen Raum für unterschiedlichste Formate darstellen, treten die mobilen Elemente dezentral mit dem Stadtraum in Austausch. So entstehen Orte, um Fragen digitaler Stadtentwicklung und digitaler Bildung mit der Verwaltung, der Wissenschaft, der Wirtschaft, der organisierten Zivilgesellschaft und vor allem den Bürger*innen zu diskutieren. Hier können neue Technologien im Kontext der Fokusprojekte ausprobiert, digitale Kompetenzen erlernt und der Einsatz smarter Technologien in der Stadtentwicklung vorangetrieben werden.
Dazu richtet das Labor Veranstaltungen aus und setzt gemeinsam mit Partner*innen innerhalb und außerhalb des Stadtkonzerns ein Angebot um, das zur Aktivierung der gesamten Stadtgesellschaft beiträgt und zur Teilnahme an Beteiligungsprozessen der digitalen Stadtentwicklung befähigen soll.
Das Projekt wird in drei Phasen realisiert. In der Anlaufphase werden die Räumlichkeiten des städtischen Digitallabors für erste Aktivitäten genutzt und in der Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Digitale Bildung weiterentwickelt. In einer zweiten Phase soll neben dem städtischen Digitallabor mindestens ein weiterer (temporärer) Standort im Stadtgebiet bespielt werden. Neben der neuen „Außenstelle“ des Stadtlabors ist die Anschaffung und dezentrale Nutzung von mobilen „Stadtlabor-Units“ geplant. Diese werden flexibel im Stadtgebiet eingesetzt und auch von anderen Projektteams sowie Mitarbeitenden des Stadtkonzerns für Sensibilisierungs-, Bildungs- und Beteiligungsprozesse genutzt werden können. In einer dritten Phase steht die Vorbereitung des Bezuges einer größeren Räumlichkeit im Fokus, in der sowohl das Digitallabor Münster als auch die weiteren Elemente des Stadtlabors langfristig einen festen Ort erhalten sollen.
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„Stadt Labor“ wird als sogenanntes Smart City-Fokusprojekt im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Das Projekt „Urbanes Wasser“ ermöglicht es, Münsters Wassermanagement zukunftsfähig und möglichst klimafolgenresponsiv zu gestalten. Digitale Lösungen liefern dafür wichtige Instrumente: durch höhere Vernetzung und bessere Datenanalyse wird es möglich, Betrieb und Wartung der Kanalisation zu optimieren und die Planung des Kanalnetzes zu erleichtern.
Untersuchungsgebiet ist zunächst Münsters Stadtteil Mauritz. Basierend auf bestehenden sowie durch die Erhebung ergänzender Daten mithilfe neuer Sensorik wird hier ein umfangreiches Wasserwirtschaftsmodell erstellt. Es stellt verschiedenste Wasserdaten in Echtzeit dar und ermöglicht so die Analyse unterschiedlicher Szenarien. Ziel ist es, resiliente und effiziente Planungs-, Wartungs-, Versorgungs- und Instandsetzungsmaßnahmen zu ermöglichen. Dafür wird das Modell in seiner Anwendung auf das Wasser-Management öffentlicher Flächen getestet.
Zunächst werden drei digitale Klimastationen, sowie 16 Wasserstands-Messungen und 7 Bodenfeuchtesensoren für die Datenerhebung installiert. Die Klimastationen werden am Erikaplatz, der Pleisterschule und an einem städtischen Regenrückhaltebecken in Betrieb genommen. Zusätzlich zum Niederschlag, der Lufttemperatur und der Windgeschwindigkeit, messen diese unterschiedlichen Sensoren den Wasserstand im Regenwasserkanal sowie die Bodenfeuchte an Baumstandorten.
Gemeinsam mit den Daten des Wasserwirtschaftsmodells bilden die Messdaten die Basis für die Entwicklung eines „Digitalen Wasserzwillings“: ein virtuelles Abbild des Stadtteils und seiner blauen Infrastruktur. Dieser Digitale Zwilling wird im Internet öffentlich zugänglich und steigert im Rahmen von Projekten für Unternehmen sowie für Bürgerinnen und Bürger maßgeblich die Sichtbarkeit der oftmals „unsichtbaren“ Ressource Wasser.
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„Urbanes Wasser“ wird als sogenanntes Smart City-Fokusprojekt im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
Das smarte Fahrradprojekt „Velo Wave“ baut auf dem Erfahrungsschatz des Projekts „Leezenflow, der Grüne-Welle-Assistent für den Radverkehr“ auf. Leezenflow ermöglicht es Radfahrenden, ihre Geschwindigkeit so anzupassen, dass sie die nächste Ampel bei Grün erreichen. Velo Wave dagegen erfasst die Radfahrenden bereits vor der nächsten Ampel, sodass sie auf der Grünen Welle weiterfahren können, ohne ihre Geschwindigkeit anzupassen.
Damit das Rad als stadt- und umweltverträgliches Verkehrsmittel für mehr Menschen eine sinnvolle Alternative zum PKW wird, ist es notwendig, eine komfortable, schnelle und sichere Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Gegenwärtig sind Radfahrende besonders durch Unterbrechungen an Ampeln beeinträchtigt. Sie sind im Vergleich zum PKW der Witterung ausgesetzt und kommen anschließend schwerer wieder „in Tritt“. Velo Wave hat es zum Ziel, den Radfahrkomfort durch die Verringerung der Reisezeiten zu erhöhen.
Eine auf den Radverkehr reagierende Ampelsteuerung leistet so einen wichtigen Beitrag zur Verkehrsverlagerung. Daraus ergeben sich Chancen für die nachhaltige Stadtentwicklung (autoarme Quartiere, Flächenumverteilung etc.). Zudem erhöht diese Steuerung die Verkehrssicherheit, indem sie Rotlichtverstöße aufgrund langer Wartezeiten reduziert. Besonders im Fokus stehen die neuen Velorouten, die als durchgehende, hochwertige Alltagsrouten den Radverkehr auf typischen Stadt-Umland-Strecken bündeln.
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„Velo Wave“ wird als sogenanntes Smart City-Fokusprojekt im Rahmen der „Modellprojekte Smart Cities“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert. Es basiert auf dem Starterprojekt „Leezenflow„. Beide Projekte werden in der Smart City Strategie 1.0 für Münster definiert.
Ko-Finanzierung der neuen Leezenflow-Systeme durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW
Die Stadt Münster ist im Jahr 2021 in das Förderprogramm „Modellprojekte Smart Cities (MPSC)“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) aufgenommen worden. Im Rahmen des Förderprogramms hat Münster die Möglichkeit, in den Jahren 2022 bis Ende 2026 innovative Maßnahmen an der Schnittstelle von Stadtentwicklung und Digitalisierung zu entwickeln, zu erproben und umzusetzen. Die städtische Stabsstelle Smart City im Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft koordiniert diese Maßnahmen, die unter dem Motto „Digitalisierung findet Stadt: MünsterZukunft gemeinsam machen“ eingereicht wurden und sich auf die drei Bereiche MobileStadt, MitmachStadt und KlimaStadt konzentrieren. Voraussetzung für die Maßnahmen in beiden Förderphasen ist die Modellhaftigkeit und Übertragbarkeit auf andere Kommunen.
„Ziel unseres Förderprogramms Smart Cities sind nachhaltige und lebenswerte Städte, die die Chancen der Digitalisierung zum Wohl der Menschen nutzen“, Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, auf der Smart Country Convention 2022 . Foto: BMWSB
Ausgangssituation: Warum hat Münster sich für das Förderprogramm beworben?
Münster wächst, Verkehrsbelastungen und Erwartungen an Beteiligung und Transparenz steigen, Klimaauswirkungen – wie beispielsweise Hitze oder Starkregen – und die Digitalisierung beeinflussen zunehmend die Stadtentwicklung. Für diese Herausforderungen werden Smart City-Lösungen gebraucht. Münster ist bereits auf dem Weg und will an Tempo zulegen. Dabei soll jedoch nicht Technologie die Stadt treiben, sondern Digitalisierung soll helfen, Münster menschengerecht und gemeinwohlorientiert zu gestalten.
Digitalisierung ist kein in sich abgeschlossenes und befristetes einzelnes Projekt. Es handelt sich um einen fortlaufenden, dauerhaften Prozess, den wir durch technische, kollaborative und kommunikative Maßnahmen gestalten wollen.
Dr. André Wolf, Leiter Stabsstelle Smart City Münster
Die Smart City Münster braucht neben einer Strategie zur Steuerung der Maßnahmen auch erste konkrete Projekte, die den Weg in eine digitale und zukunftsorientierte Stadtentwicklung erfahrbar machen und somit den Möglichkeitsraum für größere Anschlussprojekte aufzeigen. Durch eine integrierte Ausrichtung der Maßnahmen und eine begleitende Kommunikation, sollen das Wissen aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft, Bürgerschaft und Zivilgesellschaft gebündelt und in erste erfahrbare Verbesserungen der Lebensqualität in Münster übersetzt werden. Dabei bilden sowohl der souveräne Umgang mit Daten und digitalen Technologien als auch die dauerhafte Vernetzung zwischen den Anwender:innen der innovativen Lösungen wichtige Grundvoraussetzungen des Gemeinschaftswerkes der Smart City Münster.
Strategie
Um Digitalisierung und Stadtentwicklung systematisch zusammenzudenken, wurde in 2021 eine vorläufige Smart City Strategie für Münster entwickelt, die an die städtische Nachhaltigkeits- und Klimaneutralitätsstrategie sowie den Stadtentwicklungsprozess der „MünsterZukünfte“ anknüpft. In der sogenannten Beta-Version der Strategie werden erste Leitlinien für Projekte der Smart City Münster formuliert.
Die Entwicklung der Stadt der Zukunft ist eine Gemeinschaftsaufgabe für Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft, damit das Münster von morgen ein noch besseres ist als das Münster von heute
Robin Denstorff, Stadtbaurat Münster
Im Zuge der Förderung als Modellprojekt Smart Cities ist die Beta-Version in Projektphase A in eine verbindliche Smart City Strategie 1.0 für Münster ausgebaut werden. Gemeinsam mit städtischen Gesellschaften, Fachbereichen, Stakeholdern und Bürger:innen wurden Smart City-spezifische Herausforderungen, Visionen, Ziele und Maßnahmenvorschläge erarbeitet und vom vom Rat der Stadt Münster im September 2023 verabschiedet.
Maßnahmen
Zu Beginn der Förderung stand daher die gemeinschaftliche Entwicklung einer Smart City Strategie 1.0 für Münster, aufbauend auf der bisher erarbeiteten „Beta-Version“, im Fokus. Damit diese Strategie anfassbar und erlebbar wird, setzt Münster parallel fünf erste Maßnahmen (Starterprojekte) um. Diese reichen von der Kinder- und Jugendbeteiligung über die Entwicklung eines digital gestützten Kommunikationsangebotes zum Klimaschutz bis zur Weiterentwicklung des Grüne-Welle-Assistenten „Leezenflow“ für den Radverkehr. Alle Maßnahmen sollen verdeutlichen, dass Digitalisierung dabei hilft, kommunale Entscheidungsprozesse sowie Beteiligung und Teilhabe zu verbessern oder auch (Echtzeit-)Daten als Grundlage für Planungen zu liefern: „Dadurch schaffen wir mehr Evidenz, Akzeptanz und Verständnis für Veränderungsprozesse, die durch aktuelle Herausforderungen nötig sind“, so Dr. Thomas Terstiege, Projektleiter Smart City Münster.
Das Förderprogramm ist aufgeteilt in Phase A (2022-2023) und Phase B (2023-2026)
Phase A beinhaltet neben der Entwicklung einer Smart City Stratgiefünf Maßnahmen, die sogenannten Starterprojekte:
Erste Ideenskizzen für die fünf Maßnahmen (Projekte) waren bereits Bestandteil der seinerzeitigen Bewerbung für eine Teilnahme am Förderprogramm. Gemeinsam mit den Umsetzern wurden diese während der Strategiephase geschärft.
„Leezenflow für die Stadtregion“: Weiterentwicklung des Grüne-Welle-Assistenten Leezenflow und Installation des Systems an maximal neun weiteren Standorten im Stadtgebiet von Münster … – mehr zum Projekt
„ePart_MS-LAB“: Kinder und Jugendliche für die Smart City beteiligen und befähigen. Ausgerüstet mit mobilen Endgeräten erkunden sie ihre Umgebung mit Fokus auf Themen einer digitalen Stadt … – mehr zum Projekt
„Energiehelden: Unser Klima 2030„: Entwicklung eines Klimadashboard Münster, auf dem Daten sortiert nach den Handlungsfeldern Klima, Energie, Mobilität und Gebäude visualiert werden. Sie bilden die Basis für weitere Weichenstellungen in den Bereichen Klimaschutz und Klimafolgenanpassungen und damit verbunden in der integrierten Stadtentwicklung und Stadtplanung … – mehr zum Projekt
„DIGIFARM.MS – Gemeinsam digitale Projekte umsetzen“: Auf dieser neuen Plattform werden digitale Open-Source-Projekte für Münster gesammelt und präsentiert. Ziel ist es, den Betrieb der ehrenamtlich entwickelten Projekte mittel- bis langfristig durch geeignete Unterstützende in die Umsetzung zu bringen und bürgerschaftliches Engagement zu stärken … – mehr zum Projekt
„Safe Stream“: Hochwasserschutz mit sensorgestützen Technologien an Kleinfließgewässern erproben und optimieren.
Phase B beinhaltet weitere sechs Maßnahmen (Fokusprojekte):
Erste Ideenskizzen für die sechs Fokusprojekte waren bereits Bestandteile der seinerzeitigen Bewerbung für eine Teilnahme am Förderprogramm. Während der Strategiephase wurden diese dann gemeinsam mit den Umsetzern innerhalb des Stadtkonzerns geschärft.
Die „Urbane Datenplattform“ verbindet und vernetzt Akteur:innen sowie ihre Daten(sätze), um passgenaue Datenverarbeitung und -visualisierung für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu fördern und datenbasierte Entscheidungsgrundlagen für ein noch lebenswerteres Münster zu schaffen. Mehr zum Projekt …
In den „Abfallfreien Quartieren“ lassen wir vor Ort alle mitwirken und setzen mit Unterstützung von KI kreislauforientiertes Ressourcenmanagement praktisch um. Mehr zum Projekt …
„Velo Wave“ macht Radverkehr in unserer Fahrradstadt (noch) komfortabler und schaltet für die Mobilitätswende schneller auf Grün. Mehr zum Projekt …
„Stadt Temperatur“ schafft ein stadtweites Netzwerk an Messstationen für Temperaturdaten, damit Klimaanpassung in Münster an den richtigen Stellen die größtmögliche Wirkung entfalten kann. Mehr zum Projekt …
“Urbanes Wasser“ fördert eine wasserbewusste Stadt auf Basis innovativer Technologien: Smart managen, entscheiden, planen. Basierend auf bestehenden Wasserdaten und durch Datengenerierung mithilfe neuangeschaffter Sensorik/Aktorik wird ein umfangreiches städtisches Wasserwirtschaftsmodell erstellt. Mehr zum Projekt …
„Stadt Labor“ schafft konkrete Räume, Orte und Formate für die Befähigung zur Teilhabe und aktiven Mitgestaltung des digitalen Wandels in Münster. Mehr zum Projekt …
Modellprojekte Smart Cities (MPSC) nutzen die Chancen von Informations- und Vernetzungstechnologien im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung. Die Bundesregierung fördert derzeit 73 Modellprojekte Smart Cities, die seit 2019 in drei Staffeln ausgewählt wurden, mit insgesamt 820 Millionen Euro. Die Stadt Münster wurde im Rahmen der 3. Staffel in 2021 ausgewählt. Mit einem Gesamtvolumen von 11,74 Millionen Euro, davon 7,6 Millionen Euro gefördert, werden innovative Projekte realisiert und eine Smart City Strategie für Münster entwickelt. Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums: https://www.smart-city-dialog.de/modellprojekte
Im Rahmen unseres Stadtforums „Lokale Demokratie stärken – Beteiligung weiterentwickeln“ am 20. Juni 2024 wurden grundlegende Aspekte des Themas diskutiert und vertieft. Den Abend haben wir mit wir in Film und Bild dokumentiert.
Ungefähr 200 Menschen hatten sich für den Austausch von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft angemeldet, darunter auch Einwohnerinnen und Einwohnern, die zufällig aus dem Melderegister gelost, gezielt angeschrieben worden und der Einladung gerne gefolgt waren. Im Anschluss an eine Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Markus Lewe führte der Sozial- und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Roland Roth aus Berlin mit einem Vortrag zu „vielfältiger Demokratie“ in das Thema ein.
In einer kurzen Podiumsdiskussion stellten sich die weiteren Expertinnen und Experten vor, die die Arbeit in den Workshops unterstützt haben:
Marion Stock, Stiftung Mitarbeit Bonn
Dr. Fee Thissen, Büro für Urbane Transformation, Oberhausen
Tobias Bäcker, startklar a+b GmbH, Köln sowie
Sofie Eichner, StadtRaumKonzept GmbH, Dortmund.
Gemeinsam konnten sie im Gespräch kurze Einblicke in die vertiefenden Workshop-Themen geben, für die die Gäste sich schon bei der Anmeldung entschieden hatten. Der eine oder die andere Teilnehmende nutzte später die Gelegenheit, auch in andere Arbeitsgruppen kurz hineinzuhören.
Nach einer Pause, die auch dem informellen Austausch diente, fanden sich die Teilnehmenden in fünf parallelen Workshops zusammen. Diese Gruppen wurden jeweils von einer der oben genannten externen Expert*innen informiert. Zuständige Fachleute aus der Verwaltung berichteten zum aktuellen Stand in Münster in den jeweiligen Themenfeldern. Die Moderator*innen der Arbeitsgruppen setzten verschiedene Methoden ein, um mit allen ins Gespräch zu kommen.
Im Anschluss berichteten die Teams auf der Bühne und stellten die jeweils erarbeiteten konkreten Empfehlungen vor. Die Workshop-Arbeit ist auch mittels der Stellwände aus den AGs unten dokumentiert.
Abschließend kommentierten die externen Expert:innen Marion Stock und Prof. Roland Roth vom Netzwerk Bürgerbeteiligung das Gesehene und wagten einen Ausblick für Münster. Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtbaurat Robin Denstorff, in dessen Verantwortungsbereich das Thema voran bewegt wird, resümierten das Gesagte aus Münsteraner Sicht und bedankten sich zum Ende.
Dokumentation der Veranstaltung
Die Haupt-Moderation lag bei Prof. Dr. Klaus Selle und Dr. Fee Thissen, das gesamte Programm des Abends finden Sie noch einmal unten. Unser Stadtforum wurde auch vom Essener Grafiker Sven Kröger in einem Bildprotokoll festgehalten.
Das Stadtforum folgte dem Prinzip eines „Trialogs“ von Stadtgesellschaft, Politik und Verwaltung. Gemeinsam wurden an diesem Abend in den Workshops erste Empfehlungen zu den Teilthemen erarbeitet und dabei teilweise weitere Diskussionsbedarfe sichtbar. Die dokumentierten Arbeitsergebnisse werden aktuell für Ihre gewählten Vertretungen im Rat der Stadt und seinen Ausschüssen aufbereitet und im Herbst zur Entscheidung vorgelegt. Weitere Informationen finden Sie dann hier unter muensterzukunft.de und bei der Smart City Münster.
Stadtforum mit 200 Teilnehmenden / Digitale Beteiligung soll ausgebaut werden
Die Stadt will die Beteiligung der Öffentlichkeit in Münster stärken. Oberbürgermeister Markus Lewe und Stadtbaurat Robin Denstorff haben dazu am Donnerstag, 20. Juni, Bürger:innen, Politik, Wissenschaft und Verwaltung zum Stadtforum „Lokale Demokratie stärken – Beteiligung weiterentwickeln“ eingeladen. Dabei gingen rund 200 Teilnehmer:innen unter anderem den Fragen nach, wie Bürgerbeteiligung in Münster leichter und vielfältiger gemacht werden kann, wie sich die digitale Beteiligung verbessern lässt und wie diejenigen erreicht werden können, die sich bislang noch wenig beteiligen.
Um eine große Bandbreite der Stadtgesellschaft zu erreichen, hatte die Stadt insgesamt 500 Einwohnerinnen und Einwohner aus allen Teilen Münsters zufällig aus dem Melderegister gelost und eingeladen. Aber auch alle anderen Münsteraner:innen waren aufgerufen, sich in das Stadtforum einzubringen.
Bereits auf den Weg gebracht ist eine Plattform, mit der die Stadt digitale Beteiligungsformate ausbauen will, die über den städtischen Internetauftritt erreicht werden können. Dies geht aus einer Berichtsvorlage hervor, die dem Rat am Mittwoch, 19. Juni, vorgelegt wurde. Die vom Land kostenlos zur Verfügung gestellte Plattform „Beteiligung NRW“ bietet allen Bürger:innen die Möglichkeit, sich aktiv und gleichzeitig zeit- und ortsunabhängig in Entscheidungsprozesse von Verwaltung und Politik einzubringen.
So kann der Mängelmelder der Stadt beispielsweise bereits seit Juli 2023 mit Hilfe dieser Plattform über den städtischen Internetauftritt genutzt werden unter www.stadt-muenster.de/service/maengelmelder. Er erfreut sich guter Akzeptanz und Nutzung, bis Mitte Juni 2024 gab es dort rund 4.600 Meldungen von Bürger:innen guten Erfahrungen aus einem Testbetrieb mit „Beteiligung NRW“, etabliert die Verwaltung diese seit Februar 2024 als Standardplattform für digitale Öffentlichkeitsbeteiligung. Unter www.beteiligung.nrw.de/portal/muenster sind digitale städtische Mitmachangebote dauerhaft zugänglich.
Weitere Beispiele für bisherige Projekte mit Bürgerbeteiligung in unterschiedlicher Form sind unter anderem der Klimastadt-Prozess, die Münster Modell Quartiere Busso-Peus-Straße und Steinfurter Straße, der Masterplan Mobilität oder das Handlungskonzept „Barrierefreie Innenstadt“.
Am 26. Juni 2024 endete die Online-Umfrage zum neuen Leezenflow, dem Grüne-Welle-Assistenten für den Radverkehr. 376 Personen haben teilgenommen – vielen Dank für Ihre Meinung! Ergänzend zur Bürger*innen-Umfrage werden im Rahmen der Evaluation zur Einführung des technisch optimierten Leezenflow-Systems an drei von neun Standorten Verkehrsbeobachtungen durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden voraussichtlich im Herbst 2024 veröffentlicht.
Rückblick
Nach der erfolgreichen Testung des Leezenflow Prototyp an Münsters Promenade beschloss der Rat der Stadt weitere Standorte für zusätzliche Geräte. Verbunden mit der In-Betriebnahme der neuen Geräte wurde auch eine technische Optimierung des Grüne-Welle-Assistenten vorgenommen. Die erneute Evaluation soll prüfen, ob der Leezenflow den Radkomfort positiv beeinflusst, zur Verkehrssicherheit beiträgt und somit einen weiteren Beitrag zur Smart City Münster leistet.
Erklärvideo
Wie funktioniert der Grüne-Welle-Assistent? Auf www.leezenflow.de gibt es ein anschauliches Erklärvideo dazu.
Leezenflow-System an der Fahrradstraße „Schillerstraße“ in Münster. Foto: Stadt Münster
Gut zu wissen …
Der Grüne-Welle-Assistent Leezenflow ist 2021 gestartet. Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Modellprojekte Smart City (MPSC)“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) sowie dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW gefördert. Das Förderprogramm ermöglicht auch die begleitende Forschung, durchgeführt von der Ingenieurgesellschaft nts.
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