Starkregengefahrenkarten

Gemeinsam stark gegen Starkregen – Starkregengefahr in Münster

2014 traf die Stadt Münster der bis dahin stärkste in Deutschland je gemessene Niederschlag. Er kam plötzlich und unerwartet. Seine fatalen Folgen sind vermutlich allen Münsteraner:innen noch im Gedächtnis geblieben. Sogenannte „Starkregen“ nehmen an Häufigkeit zu. Sie treten heftig und ohne Vorwarnzeit auf. Doch es gibt Wege, sich vor den Folgen zu schützen. Wie man sich schützen kann und welchen Beitrag die Stadt Münster zum Schutz leistet, erfahren Sie auf unseren Projektseiten von Smart City und dem Amt für Mobilität und Tiefbau sowie im Starkregenfaltblatt. Wichtig ist, dass zusätzlich zu den städtischen Maßnahmen Jede:r einen eigenen Beitrag leistet, denn nur gemeinsam sind wir stark gegen Starkregen.

Ein mögliches Risiko erkennen und rechtzeitig Schutzmaßnahmen treffen

Die Stadt Münster hat für das gesamte Stadtgebiet Starkregengefahrenkarten aufgestellt. Dabei wurden mittels einer computergestützten 2D-Modellierung die oberflächigen Überflutungsvorgänge bei definierten Starkregenszenarien simuliert und dargestellt.

Überflutete Kreuzung in Münster beim Starkregen 2014 und der entsprechende Auszug aus der Gefahrenkarte.

Das Ergebnis der Simulation sind sogenannte Starkregengefahrenkarten, die die Überflutungsausdehnung, die Wasserspiegellagen und die Überflutungstiefen bei bestimmten Regenszenarien visualisieren. Dabei wird der maximale Wasserstand angezeigt, der über die Simulationsdauer an der jeweiligen Stelle erreicht wurde. So lassen sich sehr gut die Schwachstellen auf Grundstücken erkennen, auf denen es zu einer Überflutungssituation kommen kann. Mithilfe der Legende kann jede:r Eigentümer:in den Gefahrengrad des eigenen Grundstücks bewerten. Das digitale Kartenmaterial sowie die umfangreichen Informationen zum Thema Starkregen sind auf der städtischen Internetseite zu finden.

Digitale Gefahrenkarte für das Stadtgebiet von Münster

Diese drei Regenszenarien sind für die Simulation durchgeführt worden

Szenario 1: Ein seltenes Regenereignis von einer Stunde Dauer, das statistisch gesehen alle 30 Jahre auftritt und die Bemessungsgrundlagen des öffentlichen Kanalnetzes deutlich überschreitet.

Szenario 2: Ein außergewöhnliches Regenereignis von einer Stunde Dauer, das statistisch gesehen alle 100 Jahre auftritt und zu einem außergewöhnlichen Oberflächenabflussereignis führt.

Szenarie 3: Ein extremes Regenereignis mit einer Regenmenge von 90mm in einer Stunde, das zu einem extremen Oberflächenabflussereignis führt.

Gemeinsam stark gegen Starkregen

Ab April 2023 schreibt die Stadt Münster 48.124 Eigentümerinnen und Eigentümer an, um sie über das Thema Starkregengefahrenkarten und Starkregenschutz zu informieren (News vom 26. April 2023).

Der Brief enthält zusätzlich zu einem persönlichen Anschreiben mit Informationen zu den Starkregengefahrenkarten auch ein Faltblatt mit ersten Tipps für erste Vorsorge- bzw. Schutzmaßnahmen sowie das Angebot, eine kostenfreie, persönliche Einstiegsberatung zum Thema zu buchen. Diejenigen, deren Grundstück im Fall eines Starkregenereignisses besonders stark betroffen sein könnten, bekommen zudem einen Kartenausschnitt aus den Gefahrenkarten von ihrem Grundstück mitgeschickt.

„Ich freue mich, dass mit dem Projekt „Starkregengefahrenkarten für Münster – gemeinsam stark gegen Starkregen“ ein wesentlicher Schritt zum Umgang mit dem Wetterextrem Starkregen angestoßen wurde. Allerdings sollten wir daran denken, dass es keinen absoluten Überflutungsschutz geben kann“, unterstreicht Oberbürgermeister Markus Lewe

Persönliches Beratungsangebot

Die Starkregengefahrenkarten dienen aber lediglich als erste Orientierung, da Details wie etwa Grundstücksmauern oder Aufkantungen, die den Abfluss verändern können, nicht im stadtweiten Geländemodell abgebildet werden. Das Überflutungsergebnis muss auch durch Ortsbegehungen kontrolliert werden. Sind in den dargestellten Überflutungsflächen Eintrittsöffnungen zum Gebäude, wie etwa Kellerabgänge oder Lichtschachtöffnungen vorhanden, empfiehlt es sich, an diesen Stellen Objektschutzmaßnahmen vorzusehen. Im Rahmen eines besonderen Beratungsangebotes können die Eigentümer:innen sich zudem zu Schutzmaßnahmen an ihrem Objekt auf Basis der Gefahrenkarte informieren.

Was macht die Stadt Münster?

Für einen gezielten Überflutungsschutz verwendet die Stadt selbst die Starkregengefahrenkarten als Grundlage bei allen städtebaulichen Planungen. Darüber hinaus erfolgt auf Basis der Karten eine stadtweite Risikoanalyse. So plant die Stadtverwaltung beispielsweise für festgestellte Überflutungsschwerpunkte in Verbindung mit kritischen Infrastrukturen wie Krankenhäusern, Schulen, Rettungsdiensten oder der Energieversorgung Sanierungskonzepte zum verbesserten Schutz zu erarbeiten. Wasserwirtschaftlich relevante Veränderungen im Stadtgebiet wie Neuerschließungen von Wohngebieten, Nachverdichtungen, die Umnutzung von Flächen oder Gewässerrenaturierungen arbeitet die Stadt in das Modell ein und optimiert, erweitert und aktualisiert das Kartenwerk so zukünftig laufend.

Weitere Informationen

Gemeinschaftsprojekt von …

„Starkregengefahrenkarten für Münster – Gemeinsam stark gegen Starkregen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Bereiche der Stadtverwaltung. Beteiligt sind das Amt für Mobilität und Tiefbau (Projektkoordination), das Vermessungs- und Katasteramt, die Stabsstelle Smart City Münster und die Stabsstelle Klima.

Wussten Sie schon …?

Eine gute Zusammenfassung zum Thema “Rückstausicherung und Überflutungsschutz” gibt Ihnen folgendes Video, das Ihnen vom Tiefbauamt der Stadt Münster zur Verfügung gestellt wird. Fördermittel stehen im Bereich der energetischen Sanierung seitens des Bundes und der Stadt Münster zur Verfügung. Falls eine notwendige Sanierung energetische Vorteile mit sich bringt, ist die Förderfähigkeit zu prüfen. Wenn Ihrerseits Interesse an einer energetischen Sanierung besteht, bietet Ihnen die Stadt Münster hier die Buchung einer kostenfreien, telefonischen Einstiegsenergieberatung an. Unter anderem ist die Förderung von Gründächern möglich. Weitere Fördermöglichkeiten finden Sie auch im Zusammenhang mit Thermografiebefliegung Münster.

Thermografiebefliegung

Digital durchdacht – Klimaschutz aus der Luft

Projektabschluss – Stadt Münster zieht positive Bilanz

In ihrem „Abschlussbericht zur Thermografiebefliegung Münster – Klimaschutz aus der Luft V/0025/2023“ zieht die Stadt eine positive Bilanz. Die zur Verfügung gestellten Wärmebilder von Hausdächern riefen rund 60 Prozent der von der Stadt angeschriebenen Eigentümer:innen ab, insgesamt sind das mehr als 25.000 Downloads. Die Aufnahmen fragten Privathaushalte, Unternehmen sowie öffentliche und kirchliche Immobilienbesitzende ab. Auf Basis der Bilder führte die Stadt in der Zeit von Februar 2022 bis Ende Dezember 2022 über 2.000 kostenfreie Energieberatungen durch.

„Die Thermografiebefliegung war das richtige Projekt zur richtigen Zeit“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Energie ist immer noch knapp, die Energiepreise sind nach wie vor hoch und sie belasten die Haushaltskassen.“ Ziel des Projektes war es, nicht nur das Dach auf Energiesparpotenziale zu prüfen, sondern das gesamte Gebäude in den Fokus zu nehmen. „So haben die Eigentümerinnen und Eigentümer anhand der Aufnahmen einen wertvollen Eindruck vom energetischen Zustand ihres Gebäudes erhalten. Nun können sie durch eine energetische Sanierung ihres Hauses Energie und langfristig auch Geld sparen“, sagt Stadtbaurat Denstorff.

Das Webportal „Thermodatenabruf Münster“ war bis zum 31. Dezember 2023 erreichbar. Die Stadt stellt die Daten sicher, Immobilienbesiter:innen können ihr Wärmebild anfragen. Auch die kostenfreien Einstiegs-Energieberatungen werden weiterhin angeboten …

Ausführliche Informationen: News „Erfolgreicher Projektabschluss“ und Pressemeldung der Stadt Münster

Rückblick

Im Januar 2021 schickte die Stadt Münster ein Flugzeug mit einer Spezialkamera über Münster, um Wärmebilder der Dachlandschaft zu erstellen. Anhand der Aufnahmen bekommen Hauseigentümer:innen einen wertvollen und kostenfreien Eindruck vom energietischen Zustand ihres Gebäudes – aus der Luft!

Wohnkomfort, Werterhalt, Energieeinsparung und attraktive Förderungen – eine energetische Sanierung lohnt sich für Hauseigentümer:innen in jeder Hinsicht. Die Stadt Münster verfolgt mit dem Projekt Thermografiebefliegung ein weiteres wichtiges Ziel: Klimaschutz. Denn je besser der Energiestandard eines Gebäudes, desto weniger CO2 emittiert es.

Liegt meine Immobilie im überflogenen Gebiet? Interaktive Karte des überflogenen Gebietes von Münster. Das passwortgeschützte Webportal war bis zum 31. Dezember 2023 online. Die Stadt Münster stelltdie Daten sicher. Auf Anfrage erhalten Immobilienbesitzer:innen ihr Bilder. Ebenfalls weitergeführt werden die kostenfreien Einstiegs-Energieberatungen auf Basis des Wärmebildes. Ein Termin hierfür ist buchbar über das städtische Termin-Online-Buchungssystem.

 

Ergebnisse der Befliegung

Wärmebilder stellt die Stadt Münster auf Anfrage zur Verfügung

Das hier gezeigte Wärmebild der Innenstadt von Münster wurde aus Datenschutzgründen verfremdet und lässt keinerlei Rückschlüsse auf den tatsächlichen energietischen Zustand der Gebäude zu.

Von Januar bis März 2022 erhielten alle Hauseigentümer:innen ihre persönlichen Zugangsdaten zum Webportal, um das Wämebild ihrer Immobilie abzurufen. Pro Immobilie stand bis zum 31.12.2023 ein Wärmebild zum Download bereit. Die Stadt Münster stellt auf Anfrage das Bild weiterhin zur Verfügung. Eine Interpretationshilfe, mit der die entsprechenden Farbgebungen gedeutet und der energetische Zustand des Daches eingeschätzt werden können stehen ebenfalls weiterhin zur Verfügung: https://www.stadt-muenster.de/thermografiebefliegung

Das Wärmebild wurde heruntergeladen – und jetzt?

Mithilfe der Interpretationshilfe bekommen die Eigentümer:innen bereits einen ersten Eindruck vom Zustand ihres Daches, Informationen bietet die Stadt Münster im Rahmen einer kostenfreien Einstiegs-Energieberatung an. Für einen Termin kann man sich ab dem 25. Januar 2022 hier anmelden: https://termine.stadt-muenster.de/energieberatung

Mit einem Klick öffnet sich die Grafik: Nächste Schritte – Wie geht es weiter?

Alle Informationen im Überblick: Faltblatt zur Thermografiebefliegung Münster

Interaktive Karte des überflogenen Gebietes von Münster.

Thermografiebefliegung aktuell

In unserer Rubrik „Aktuelle Beiträge“ und auf Twitter berichten wir über den aktuellen Stand der Befliegung:

Zum Projekt Thermografiebefliegung Münster

Das hier gezeigte Wärmebild der Innenstadt von Münster wurde aus Datenschutzgründen verfremdet und lässt keinerlei Rückschlüsse auf den tatsächlichen energietischen Zustand der Gebäude zu.

Die Stadt Münster hat Klimaneutralität möglichst bis zum Jahr 2030 beschlossen. Um diesem ambitionierten Klimaschutzziel einen Schritt näher zu kommen, beschloss der Rat im Jahr 2019 die Durchführung einer Thermografiebefliegung im gesamten Stadtgebiet. Die Befliegung soll allen Hauseigentümer:innen in Münster einen ersten Eindruck über den Zustand der Isolierung des eigenen Dachs bieten und Wärmelecks aufdecken. Im Januar 2021 fanden die drei Befliegungen statt. Die Propellermaschiene PH-MAS überflog am 22.01. und am 30./31.01.2021 das bebaute Stadtgebiet von Münster und nahm mit einer Spezialkamera Wärmebilder von der Dachlandschaft sowie vom Fernwärmenetz auf. Ursprünglich sollte die Thermografiebefliegung bereits im Frühjahr 2020 starten, musste jedoch leider aufgrund unpassender Witterungsbedingungen sowie der damals aktuellen Corona-Vorgaben verschoben werden.

Drei Projektphasen

„Alle drei Flüge waren erfolgreich, so dass Phase eins des Projekts abgeschlossen ist“, resümiert Stadtbaurat Robin Denstorff Anfang Februar 2021. Das überflogene Stadtgebiet kann man auf unserer interaktiven Karte einsehen.

In Phase 2 werden die Daten ausgewertet und die Ergebnisse in einem eigens für die münstersche Thermografiebefliegung erstellten, geschützten Webportal hochgeladen.

In Phase 3 (Januar 2022) erhalten die Hauseigentümer:innen ihre persönlichen Zugangsdaten, mit denen sie ihr Wärmebild im geschützten Webportal bis zum 31.12.2023 herunterladen konnten. Ab 2024 stellt die Stadt auf Anfrage die Bilder weiterhin zur Verfügung. Auf Basis der Wärmebilder besteht die Möglichkeit sich bei der Stabsstelle Klima im Rahmen einer kostenfreien Einstiegs-Energieberatung zu Förderprogrammen für die Dach- und Haussanierung beraten lassen.

Projektziel

Ziel der Thermografiebefliegung ist es, die Stadtbevölkerung für energetische Fragestellungen zu sensibilisieren, die Hauseigentümer:innen über Möglichkeiten der Energieeinsparung zu beraten und sie bei der Umsetzung von Maßnahmen zu unterstützen. Langfristig sollen so Energie- und Heizkosten gesenkt und das Klimaziel 2030 der Stadt Münster erreicht werden. Ebenfalls abgedeckt werden bei der Befliegung die Fernwärmeleitungen der Stadtnetze Münster, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Somit ist die Thermografiebefliegung Klimaschutz aus der Luft.

Pressekonferenz Februar 2020 (v.l.): Georg Reinhardt (Stadt MS), Sebastian Jurczyk (Stadtwerke MS), Nicole Hildebrand, Stadtbaurat Robn Denstorff, Dr. André Wolf (Stadt MS) // Quelle: Amt für Kommunikation Stadt Münster

Die Thermografiebefliegung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Münster vertreten duch die Stabsstelle Smart City Münster, die das Projekt koordiniert, dem städtischen Vermessungs- und Katasteramt sowie der Stabsstelle Klima, ehemals Koordinierungsstelle für Klima und Energie. Die Stadtnetze sind Partner der Befliegung.

Fragen zum Projekt / FAQs

Wenn eine Thermografiebefliegung durchgeführt wird, stellen die Bürger:innen erfahrungsgemäß viele berechtigte Fragen. Auf www.stadt-muenster.de haben wir daher einige Fragen zum Projekt zusammengestellt.

Die Befliegung

PH-MAS am FMO 22.01.21

Die Befliegung fand am 22. und 30./31. Januar 2021 statt. Die Entscheidung über den genauen Zeitpunkt der Befliegung fiel aufgrund der besonderen meteorologischen Bedingungen jeweils kurzfristig.

Zu den besonderen meteorologischen Bedingungen gehören

  • Trockenheit (kein Niederschlag, Nebel, Dunst, Schnee, etc.)
  • Kälte (maximal 5°C)
  • geringe Windgeschwindigkeiten (weniger als 4-5 m/sec)
  • ein wolkenfreier Himmel
  • eine geringe Luftfeuchtigkeit

Der Flugplan

Flugplan 2021, Quelle: Hexagon

Mit einer Flughöhe von circa 500 m bis 1.000 m befliegt eine Propellermaschine das gesamte bebaute Stadtgebiet sowie die Fernwärmeleitungen der Stadtnetze Münster auf einer Fläche von circa 180 km² in Streifen, in 86 Fluglinien im Abstand von 240 m. In der eng bebauten Innenstadt haben die Fluglinien einen Abstand von 120 m. Benötigt wurden drei Flüge an zwei Abenden bzw. Nächten mit insgesamt zehn Stunden der „reinen“ Aufnahmenerstellung aus der Luft.

Auf unserer interaktiven Karte können Sie sehen, ob Ihr Gebäude ebenfalls überflogen worden ist: https://geo.stadt-muenster.de/thermobefliegung/

Die Wärmebildkamera ermittelt die Temperatur der Dachoberflächen von privaten und öffentlichen Immobilien. Die Auflösung der Bilddaten beträgt lediglich 25 cm pro Pixel – diese grobe Rasterung lässt eine Identifizierung von Einzelpersonen nicht zu.

Mit dieser speziellen Wärmebildkamera wurden die Thermografie-Bilder von Münster aufgenommen // Quelle: Smart City Münster

 

Wärmebilder ermitteln Energielecks

Während der Befliegung ermittelt die Wärmebildkamera die Temperatur der Dachoberflächen von privaten und öffentlichen Immobilien. Mit Hilfe der aufgenommenen Wärmebilder lässt sich ermitteln, an welchen Gebäuden energetische Nachrüstungen sinnvoll sind, um langfristig den Energieverbrauch und die Heizkosten zu senken. Auf diese Weise deckt die Stadt Wärmeverluste durch nicht oder schlecht gedämmte Gebäudedächer auf, die das bloße Auge nicht erfassen kann. Öffentliche und private Gebäude werden sozusagen „digital durchdacht“.

Wärmebild aufgenommen beim Flug über Münster am 30.01.2021

Nach der Befliegung werden die Bilder aufbereitet und ausgewertet. Auf Grundlage der Wärmebilder berät die Stabsstelle Klima seit Februar 2022 Hauseigentümer:innen in Münster zu möglichen Sanierungsmaßnahmen. Von diesem Projekt profitieren also alle Immobilienbesitzer:innen Münsters, da ihnen im Anschluss kostenfrei eine Einstiegs-Energieberatung angeboten wird.

Aufbereitung und Nutzung der Wärmebilder

Während des gesamten Befliegungszeitraumes wird der Temperaturverlauf an mehreren Bodenmessstationen im Stadtgebiet aufgezeichnet. Diese Daten werden mit denen der Befliegung abgeglichen, um bei der Auswertung der Bilder verschiedene Einflüsse und Parameter zu berücksichtigen: Die Erfassung der Thermografieaufnahmen erfolgte im Rahmen von drei unabhängigen Messflügen mit unterschiedlichen, aber jeweils geeigneten Umweltbedingungen. Dadurch war es nicht möglich, alle Daten mit derselben Skalierung einzufärben. Die Farbskala gibt deshalb keine absoluten Temperaturen wieder, sondern zeigt die Oberflächentemperatur der Dächer in Relation zur Umgebungstemperatur an. Die Grenzen des Skalierungsbereiches wurden anhand der mittleren Temperaturen aller Dachflächen in einem Teilbereich bestimmt und so angepasst, dass für das gesamte überflogene Gebiet die gleiche Farbskala gilt. Die absoluten Temperaturmessungen liegen dem Vermessungs- und Katasteramt vor.

Das Bild zeigt ein Einfamilienhaus in Münster. Mithilfe des Wärmebildes sind auf dem Dach unterschiedliche Schwachstellen in der Wärmedämmung zu erkennen.

Im Anschluss an die Befliegung werden die Einzelbilder zu einem großen Wärmebild für das Stadtgebiet Münster zusammengesetzt. Mittels eines Geländemodells wird das Wärmebild geometrisch entzerrt und mit den Daten des Liegenschaftskatasters verknüpft. Durch die Anwendung von geographischen Informationssystemen wird für jedes bebaute Grundstück bzw. für jedes Gebäude das jeweilige Wärmebild erstellt. Die Auflösung der Bilddaten beträgt lediglich 25 cm pro Pixel – diese grobe Rasterung lässt eine Identifizierung von Einzelpersonen nicht zu.

Datenschutz

Die individuellen Wärmebilder liegen der Stadt Münster seit Winter 2021/22 vor. Alle Hauseigentümer:innen werden ab dem 24. Januar 2022 kontaktiert und erhalten neben einem Informationsflyer ihre persönlichen Zugangsdaten für ein passwortgeschütztes Webportal. Nach Eingabe der Zugangsdaten können die individuellen Wärmebilder sowie eine Interpretationshilfe abgerufen werden. Das alternative Anfordern der Bilder auf postalischem Wege ist grundsätzlich möglich. Die Erstellung, die Auswertung und das Zusenden der Wärmebilder sind für die Hauseigentümer:innen kostenfrei. Ausschließlich Eigentümer:innen können die Bilder ihrer Immobilie einsehen.

Die Thermografiebefliegung ist ein Gemeinschaftsprojekt von

                     

 

Wussten Sie schon?

Die Thermografiebefliegung ist ein sehr anschauliches Smart City-Projekt: Durch die Anwendung von geographischen Informationssystemen wurde für jedes bebaute Grundstück beziehungsweise für jedes Gebäude das jeweilige Wärmebild erstellt. Zudem leistet die Befliegung einen wichtigen Beitrag, gemeinsam die Klimaneutralität Münsters zu erreichen, denn wer eine energetische Sanierung durchführt, profitiert gleich mehrfach: Inanspruchnahme attraktiver Fördermittel, erhöhter Wohnkomfort, Kostenersparnis durch Energieeinsparungen und Werterhalt der Immobilie.

Was macht die  Stadt Münster, um das Klimaziel 2030 zu erreichen?

Für das Ziel einer klimaneutralen und klimaangepassten Stadt kann die Rolle der Gebäude in Münster kaum hoch genug eingeschätzt werden. Nicht nur das Einsparpotential von CO₂ ist in diesem Bereich besonders hoch. Auch können Gebäudeeigentümer*innen durch gezielte Maßnahmen Energiekosten sparen und ihr Gebäude vor Extremwetter schützen. Auf dem Klimadashboard Münster finden Sie visualisierte Daten zu diesem Thema.

Aaseemonitoring

Der Aasee ist Münsters zentralstes Naherholungsgebiet. Der 2.300 m lange See ist nur 15 Fußminuten vom berühmten Prinzipalmarkt entfernt und für Bewohner:innen und Touristen eine blau-grüne Oase im Stadtbild von Münster. Im Hitzesommer 2018 sank der Sauerstoffgehalt des Aasees soweit, dass es zu einem großen Fischsterben kam. Der Rückgang des Sauerstoffgehalts blieb damals lange unentdeckt.

Über Sensoren in Messtonnen bzw. Bojen im Aasee, wird nun seit dem Sommer 2020 die Wasserqualität des innerstädtischen Gewässers fortlaufend gemessen. Die gewonnenen Daten werden über das LoRaWAN-Netz der Stadtwerke Münster in Echtzeit an die zuständigen Ämter übermittelt. Auf diese Weise können Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität frühzeitig ergriffen werden. Dieses Projekt entstand als Projektidee im Münsterhack 2018, wurde von der Stadtverwaltung aufgegriffen und in Kooperation mit den Stadtwerken Münster umgesetzt. Zudem werden die digitalen Messdaten mit regelmäßigen analogen Gewässerproben abgeglichen. Den nächsten heißen Sommern blickt Münster damit etwas entspannter entgegen. Hier geht es zur Pressemeldung der Stadt Münster

Blick in die wasserdichte Kiste: Sensoren messen die Wasserqualität am Aasee in Münster (Foto: Stadt Münster)

Reallabor Aasee

Der Einsatz von „LoRaWAN“ im Rahmen des Aaseemonitoring bietet für die Stadt Münster die Chance, die Technik in einer echten Anwendung zu testen und dann auch für andere Bereiche vorzusehen, so dass der Aasee in diesem Zusammenhang als Reallabor zu sehen ist. Insbesondere vor dem Hintergrund einer „Smart City“, der Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter, bieten sich in der Stadtentwässerung zahlreiche Möglichkeiten, digitale Lösungen einzusetzen. Neben der Überwachung der Qualität des Aasees gibt es auch im Bereich Starkregen- und Hochwassermanagement oder der Bewirtschaftung von Kanalnetzen und Bauwerken weitere Anwendungsfelder. Mithilfe von digitalen Maßnahmen die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, ist ein Grundprinzip der Smart City.

Gemeinschaftsprojekt

Beim Aaseemonitoring handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Münster mit der Stabsstelle Smart City, dem Amt für Mobiltät und Tiefbau (Abteilung Planung und Wasserwirtschaft), dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, den Stadtwerken Münster und der items GmbH Münster.

Aktuelle Informationen zum Projekt

Eine Zusammenfassung des Projektes finden Sie im Smart City Navigator des Bundesministerums für Wirtschaft und Klimaschutz: https://www.de.digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Smart-City-Navigator/Projekte/aaseemonitoring-intelligente-sensoren-messen-wasserqualitat.html

Ebenfalls hat unser Projektpartner items GmbH einen detailierten Bericht zum Projekt Aaseemonitoring im Dezember 2021 veröffentlicht unter dem  Titel „Wie geht es dem Aasee? – Praxisprojekt Hack(a)Tonne: Ein Rückblick und Erfahrungsbericht„.

Wussten Sie schon?

Der Einsatz von LoRaWAN eignet sich durch die energiesparsame Datenübermittlung über Entfernungen von mehreren Kilometern. Es werden Sonden der Firma UIT GmbH mit einer Update-Rate von 15 Minuten eingesetzt. Folgende Parameter werden dabei ermittelt: Wassertemperatur, gelöster Sauerstoff, pH, Cholophyll, Cyanobakterien, SAK254, COD, BOD, TOC und Trübung.

Smart City Reallabor

Parkplatz Nieberdingstraße wird Probierfeld für Smart-City-Technik: Stadt und Stadtwerke bauen Reallabor auf

„Smart City Reallabor Nieberding“ heißt es ab sofort an der Kanalbrücke Albersloher Weg. Stadt Münster und Stadtwerke Münster testen am dortigen P+R-Parkplatz verschiedene Sensoren, Anzeigen und Technologien, die später in Quartieren und Mobilstationen zum Einsatz kommen könnten, um Fahrgästen den Umstieg auf den klimafreundlichen Nahverkehr zu erleichtern und Quartiersbewohner:innen das Leben bequemer zu machen. Den Auftrag, den Park&Ride-Platz zu einem Reallabor „Smarte Mobilstation“ zu entwickeln, hatte der Rat der Stadt Münster im März 2021 gegeben.

„Den Test machen wir ganz bewusst in aller Öffentlichkeit: Im Reallabor sollen innovative Smart City-Anwendungen unter realen Bedingungen erprobt werden. Der Testraum schafft Transparenz und liefert wesentliche Erkenntnisse auf dem weiteren Weg zur Smart City“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Was überzeugt, übernehmen wir in den Standard für Stadt- und Mobilitätsplanung.“

Smart City Reallabor aktuell

In unserer Rubrik „Aktuelle Beiträge“ und auf Twitter berichten wir über den aktuellen Stand im Reallabor:

News vom 13.05.22 Smart City Reallabor am Albersloher Weg startet

Mobilstation und mehr

Erste Anwendung: Sensoren, die die Verfügbarkeit der Parkplätze erfassen

Als erste Smart-City-Anwendung installieren Stadt und Stadtwerke Sensoren, die erfassen, ob Parkplätze frei oder belegt sind. „Für eine moderne Mobilstation ist das ein Muss. Wer mit dem Auto von außerhalb kommt, kann sich so gleich zu einem freien Parkplatz außerhalb der Innenstadt navigieren lassen und dort auf den Bus umsteigen“, erklärt Frank Gäfgen den praktischen Nutzen des Systems. E-Ladesäulen gehören ebenfalls zum Umfang der Mobilstation. Erstmals soll auch eine vollständig barrierefreie Ladesäule installiert werden. Außerdem soll es dort weitere Stellplätze für Carsharing-Anbieter sowie eine Abstellfläche für Leihroller oder -räder geben. Fahrräder könnten dann unter einem großen Photovoltaikmodul abgestellt werden, das die Leezen vor Regen schützt und gleichzeitig Ökostrom erzeugt.

Welche Anwendungen sind noch geplant?

Im Smart-City-Reallabor sollen aber nicht nur Anwendungen für Mobilstationen getestet werden, sondern verschiedene Lösungen, die Münster bei der Entwicklung zur lebenswerten und resilienten Stadt der Zukunft unterstützen soll.

Dieser Sensor misst die Bodenfeuchte.

So können Sensoren die Bodenfeuchtigkeit überwachen und damit im Winter vor Glatteis warnen und im Sommer für ausrechende Bewässerung der Bäume sorgen. Auch die Müllbehälter können ihren Füllstand automatisch an die Abfallwirtschaftsbetriebe melden.

LoRaWAN-Netz der Stadtwerke Münster

Für die Datenübertragung kommt das Stadtwerke-eigene LoRaWAN-Netz zum Einsatz. „Wir haben diese wichtige Infrastruktur für die Smart-City-Anwendungen in den letzten Jahren aufgebaut und decken damit fast das ganze Stadtgebiet ab. Vorteile sind der geringe Energieverbrauch und die große Reichweite, weil wir wie hier nur kleine Datenmengen übertragen müssen“, so Frank Gäfgen.

Vorbereitung für neue Quartiere

Auch eine neue Generation Straßenlaternen wird im Smart-City-Reallabor auf die Probe gestellt. „Sie sollen nicht nur Licht – natürlich aus energiesparenden LED – spenden, sondern können auch als WLAN-Hotspot dienen oder anzeigen, ob eine nahegelegene E-Ladestation frei ist“, so Robin Denstorff. „Zum Einsatz könnten diese zum Beispiel in den Quartieren York und Oxford in Gremmendorf und Gievenbeck kommen.“

Installiert werden die verschiedenen Anwendungen sukzessive über die kommenden Monate, die Überwachung und Auswertung erfolgt laufend durch ein gemeinsames Projektteam der Stadtwerke und der Smart-City-Stabsstelle der Stadt. Interessierte können die Daten des Reallabors künftig in Echtzeit über online abrufen.

Das Smart City Reallabor Nieberding ist ein Gemeinschaftsprojekt von

 

Wussten Sie schon?

„LoRaWAN“ wird besonders im Umweltbereich eingesetzt, weil nur sehr kleine Datenmengen übermittelt werden, so dass die Datenübermittlung sehr energiesparend ist. Die Reichweite der Übertragung kann mehrere Kilometer betragen.

Fahrradnetz 2.0 Münster

Ein zusammenhängendes Fahrradnetz mit Qualität

Münster ist ohne Frage eine Stadt, in der viele Wege mit dem Rad erledigt werden. Erklärtes Ziel ist es, noch mehr Menschen für dieses Verkehrsmittel zu begeistern und Radfahren sicher und komfortabel zu machen. Um die Infrastruktur hieran anzupassen, erarbeitet die Stadt Münster zurzeit ein lückenloses und systematisches Fahrradnetz 2.0, das Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Damit wird eine konzeptionelle Grundlage geschaffen, mit der die Radwege bedarfsgerecht und modern ausgebaut werden können.

Digitale Bürgerbeteiligung zum Netzentwurf

Nach der im Frühjahr 2021 erfolgreich durchgeführten partizipativen Tracking-Kampagne „Dein AppGrade für Münsters Fahrradwege“ wurde die Bürgerschaft auch bei der Diskussion um den Netzentwurf mit einbezogen. Vom 7. bis zum 20. März hatten alle interessierten Münsteraner:innen die Möglichkeit, den Netzentwurf kennenzulernen, ihn zu kommentieren sowie wichtige Hinweise und Anregungen mit einzubringen. Aufgrund der pandemischen Situation fand diese Beteiligung digital statt.

Dein AppGrade: Daten für die smarte Fahrradstadt 2.0

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Daten wurden 2021 mit der Aktion „Dein AppGrade für Münsters Fahrradwege“ erstmalig mithilfe der Münsteraner Fahrradfahrer:innen Daten von Alltagswegen für den Ausbau des Fahrradnetzes 2.0 Münster erhoben. Bei der Aktion sind das städtische Fahrradbüro mit Unterstützung der Stabsstelle Smart City neue, digitale Wege gegangen: Alle Bürger:innen waren vom 12. April bis zum 9. Mai 2021 eingeladen, die Fahrradnetz-Planung zu unterstützen, indem sie sich die App Naviki herunterladen und ihre Alltagswege aufzeichnen.

Heatmap bildet aufgezeichnete Wege ab

Wenn möglichst viele Menschen mitmachen, wird sichtbar, welche Wege die Bürger:innen in der Realität nutzen. Bei der Aktion geht es nicht darum, besser zu sein als jemand anderes. Jeder noch so kurze oder lange Weg zählt. Viele individuelle Wege ergeben am Ende ein aussagekräftiges Gesamtbild für die zukünftige Fahrradnetzplanung in Münster. Über 2000 Menschen beteiligten sich mit fast 23 000 Einzelwegen an der Kampagne. Insgesamt kamen so bei dem Tracking über 160 000 Kilometer zusammen. Das ist mehr als vier Mal um die Welt. Eine ganze Menge Daten, die die Planer:innen nun auswerten können. Details finden Sie in unserer News vom 14.05.2021.
Die Heatmap bildet alle während der Aktion aufgezeichneten Wege ab. Je intensiver das Rot, desto häufiger nutzten die Teilnehmer:innen die jeweiligen Strecken. Foto: Stadt Münster

Wozu wurden die Daten gesammelt?

Die Planer:innen erhalten so wichtige Informationen. Zum Beispiel, welche Wege oder Straßen in Münster besonders häufig mit dem Fahrrad genutzt und welche Verbindungsstrecken bevorzugt werden. Natürlich werden bereits einige Möglichkeiten genutzt, um an solche Daten zu kommen – etwa mit Hilfe der Fahrradzählstellen. Über diese punktuellen Auswertungsmöglichkeiten hinaus werden die Daten aus der App aber ein noch umfangreicheres und zusammenhängenderes Bild liefern.
Fahrradzählstation am Kreisverkehr in Münster. Foto: Smart City Münster

Fahrradnetz-Planung: Ein hierarchisches und zusammenhängendes Fahrradnetz für Münster

Münster hat im Vergleich zu allen Großstädten Deutschlands den höchsten Fahrradverkehrsanteil – rund 43 % aller Wege werden mit dem Rad zurückgelegt. Gerade in den vergangenen Jahren hat die Stadt Münster viel für den Radverkehr getan und zum Beispiel mit der Umgestaltung der Fahrradstraßen nach den politisch beschlossenen Qualitätsstandards neue Maßstäbe gesetzt. Gleichzeitig besteht weiter Handlungsbedarf. Es gilt, die Fahrradinfrastruktur entsprechend der wachsenden Nachfrage und Ansprüche zu erweitern, denn viele Radwege sind zu eng und haben eine schlechte Oberfläche. Dies schränkt sicheres Fahren sowie den Verkehrsfluss ein und bietet Radfahrenden wenig Komfort. Um das Radfahren auf ein neues Niveau zu heben, entwickelt das Amt für Mobilität und Tiefbau zusammen mit dem Beratungsunternehmen Rambøll und der Planungsgemeinschaft Verkehr PGV-Alrutz GbR das neue Fahrradnetz 2.0 – mit einer lückenlosen Fahrradinfrastruktur und mehr Platz für Fahrräder. Grundlage hiefür ist die im Februar 2020 beschlossene Vorlage: Vorlage V/1186/2019: Fahrradnetz-Planung: ein hierarchisches, zusammenhängendes Fahrradnetz für Münster erarbeiten Ziel der Netzplanung ist der einfache, komfortable und sichere Fahrradverkehr von Tür zu Tür, der in das städtische Gesamtverkehrsnetz integriert ist. Dabei steht nicht der einzelne Radweg im Fokus, sondern das Fahrradnetz als Ganzes. Vom Kfz-Straßennetz ist das bekannt. Da gibt es auch eine Unterscheidung der Straßen je nach Funktion: Hauptstraßen, Nebenstraßen, Erschließungsstraßen. Eine solche Routenabstufung mit entsprechenden Qualitäten entwickelt die Stadt Münster mit der Netzplanung auch für den Radverkehr. Die Netzplanung versteht sich als systematisches Vorgehen, das im Rahmen einer Bestandserfassung und -analyse Mängel und Defizite identifiziert und anschließend einen Fahrplan für die Zukunft festlegt: Welche Maßnahmen sind mit welcher Priorität umzusetzen, um Schritt für Schritt ein zukunftsfähiges Fahrradnetz zu erhalten?

Wussten Sie schon?

Die Stadt Münster schreitet bei der Fahrradnetzplanung neue Wege ein: Denn bislang wurde das Netzplansystem – eine Routenabstufung mit entsprechenden Qualitäten – überwiegend in der Kfz-Straßennetzplanung eingesetzt. Die Stadt Münster überträgt diese Idee im Rahmen von Fahrradnetz 2.0 nun erstmalig auch auf den Radverkehr bzw. die Radverkehrsplanung!

Adaptive Beleuchtung

„Innovative“ Laternen an der Kanalpromenade erhöhen den Radfahrkomfort während sie zeitgleich die Lichtverschmutzung gering halten. Die Laternen hellen sich auf 100% ihrer Lichtstärke auf, wenn sich ein/e Fahrradfahrer/in nähert und regeln sich nach der Passage eigenständig wieder runter. Auf diese Weise wird sowohl Energie gespart als auch ein möglicher Angstraum ausgeleuchtet ohne dabei die Natur unnötig zu belasten. Diese innovativen Laternen tragen zu einer komfortabel nutzbaren, alltagstauglichen Radwegeverbindung bei und sind ein Teilprojekt des Radverkehrskonzeptes Münster 2025.

 

Innovative Beleuchtung entlang der Kanalpromenade

Quelle: Stadt Münster

Die Knalpromenade in Münsters Süden (Hiltrup) wurde als Pilotprojekt und somit als erstes Teilstück am Dortmund-Ems-Kanal mit der adaptiven Beleuchtung ausgestattet. Nach eingehender Testphase werden seit Dezember 2020 auch im Norden Münsters beginnend von der Schleuse über Coerde bis nach Gelmer weitere insgesamt 250 Leuchten installiert.

 

Nachhaltige Investition für den Radverkehr

Nördlicher Bauabschnitt Kanalpromenade Münster, Adaptive Beleuchtung ist bereits aufgestellt. Foto: Stadt Münster

Die Adaptive Beleuchtung im nördlichen Bauabschnitt ist bereits aufgestellt, ab 8. März 2022 beginnen hier die Asphaltarbeiten. Voraussichtlich ab Sommer 2022 können Radfahrende und Fußgänger:innen diesen Abschnitt sicher nutzen. Der Ausbau der Kanalpromenade dient als nachhalige Investionen für den Radverkehr, denn er verbindet Münster mit der Stadtregion und schafft einen weiteren Anreiz das Rad als Verkehrsmittel zu nutzen.

 

Pilotstudie „Fledermäuse und Licht“

Um die am Kanal lebenden Fledermäuse zu schützen, wird die Beleuchtung zunächst, wie in den Artenschutzgutachten vorgeschlagen, in den Abendstunden der Sommermonate ausgeschaltet, sobald sie nicht mehr benötigt wird. In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut startet unter der Bedingung der Fördermittelzusage im Frühjahr 2022 eine Pilotstudie zum Thema „Fledermäuse und Licht“. Die sich kurzfristig verändernde Leuchtkraft von null auf 100 Prozent und deren Auswirkungen auf die Tierwelt sollen wissenschaftlich untersucht werden. Zur Pressemeldung

Kanalpromenade Münster, Bauabschnitte. Grafik: Stadt Münster

Wussten Sie schon?

Die Kanalpromenade ist eine wichtige und nachhaltige Investition für den Radverkehr in Münster und in der Stadtregion. Nach Fertigstellung wird es eine durchgängige und komfortabel zu befahrende Verbindung von Stadtgrenze zu Stadtgrenze geben. Die Strecke soll dann auch komplett mit Intelligenter Beleuchtung ausgestattet sein.

 

Smart City-Dashboard

Daten sind die Basis für eine nachhaltige integrierte Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter. Doch welche Daten sind relevant für eine Smart City? Eine Auswahl von Echzeitdaten aus Münster, die für eine nachhaltige Stadtentwicklung interessant sind, werden nun auf dem Smart City-Dashboard visualisiert: Fahrradzählstationen, Parkhäuser, Passantenfrequenzen sowie Umweltdaten von der Smart City senseBox und dem Aaseemonitoring werden dargestellt.

 

Echzeitdaten

Das Smart City-Dashboard ist ein Informationsangebot der Stabsstelle Smart City Münster, angesiedelt im Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft der Stadt Münster. Echtzeitdaten, die in unterschiedlichen Themenbereichen der Stadtentwicklung durch die Stadt Münster und ihre Partner erhoben werden, werden hier dargestellt. Interaktive Zeitreihen erlauben erste Analysen der Daten.

Das Dashboard und das entsprechende Sensorennetzwerk sollen schrittweise weiter ausgebaut werden. Mit diesen Live-Daten kann künftig ein Überblick zum Beispiel über Luftqualität, Bodenfeuchte und andere Umweltdaten sowie Mobilitätsangebote gegeben werden. Auf Basis von Echtzeitdaten und interaktiven Zeitreihen lässt sich beispielsweise die Wirksamkeit von Maßnahmen im Stadtraum analysieren.

 

Open Data, Open Source

Die interaktive Kartendarstellung gibt Informationen über die jeweiligen Orte der Datensammlung. Informationen und Ansprechpartner zu den einzelnen Themen findet man bei einem Klick auf „Über die Daten“ bei der jeweiligen Themenkachel. Alle Daten sind als Offene Daten (Open Data) auch über das Open-Data-Portal der Stadt Münster für andere Zwecke verfügbar.

Die Software des Dashboards wurde von der münsterschen Firma re:edu entwickelt und ist als Freie Software (Open Source) zur Adaption, Verbesserung und Verbreitung frei verfügbar: Quelltext des Frontends, Quelltext des Backends

 

Wussten Sie schon?

In der Stadt der Zukunft spielen Daten eine zentrale Rolle: Digitalisierung betrifft Kommunen in allen Bereichen. Die digitale Transformation verändert unsere Mobilität, unsere Art zu arbeiten, zu wohnen und zu leben, unsere Freizeit, unseren Konsum sowie unsere Kommunikation. Daten bilden das Fundament und sind zudem Treiber dieser Transformation. Wie werden die Daten gesammelt und welche Daten sind für eine nachhaltige Stadtentwicklung wichtig? Im Rahmen unserer Smart City-Projekte sammeln wir unterschiedliche Daten für die Stadtentwicklung, auf dem Smart City-Dashboard visualisieren wir eine Auswahl dieser Offenen Daten.

Handyparken

Das Handyparken ist der erste Schritt in Richtung eines digitalen Parkraummanagements in Münster. Digitale Lösungen sind kein Selbstzweck, sondern müssen sich daran messen lassen, welchen Nutzen sie stiften. Im Falle von Maßnahmen des Smart Parking geht es um einen klugen Umgang mit knapper werdendem Raum. Vor allem für die Innenstadt benötigt Münster intelligente Lösungen für eine nachhaltige und stadtverträgliche Mobilität von morgen. Künftig sollen zum Beispiel Parkverkehre in der Innenstadt, Pendlerverkehre am Stadtrand oder das Parken in Wohnquartieren mit Hilfe von digitalen Anwendungen organisiert und gesteuert werden. Die Zahlungsabwicklung per Handy ist nur der Anfang. Weitere Informationen zum Handyparken

 

Wussten Sie schon?

Handyparken ist in Münsters Innenstadt seit Oktober 2020 als zusätzlich Zahlungsform zum Bargeld möglich.