Starkregengefahrenkarten: Stadt verschickt über 48.000 Informationsschreiben

Im Rahmen der Aktion „Gemeinsam stark gegen Starkregen“ schreibt die Stadt Münster in den kommenden Wochen nach und nach über 48.000 Eigentümer:innen im gesamten Stadtgebiet an, um sie über die städtischen Starkregengefahrenkarten und Starkregenschutz für ihre Grundstücke zu informieren. Der Brief enthält neben einem persönlichen Anschreiben ein Faltblatt mit ersten Tipps für Schutzmaßnahmen sowie Informationen zu einem neuen kostenfreien, telefonischen Beratungsangebot der Stadt zum Thema. Eigentümer:innen, die im Fall eines Starkregenereignisses besonders stark betroffen sein könnten, erhalten zudem den Ausschnitt aus den Gefahrenkarten, der ihr Grundstück zeigt.

„Ich freue mich, dass wir mit dem Projekt „Starkregengefahrenkarten für Münster – Gemeinsam stark gegen Starkregen“ einen wesentlichen Schritt zum Umgang mit dem Wetterextrem Starkregen angestoßen haben. Allerdings sollten wir daran denken, dass es keinen absoluten Überflutungsschutz geben kann“, unterstreicht Oberbürgermeister Markus Lewe.

„Bereits jetzt kann man die Gefahrenkarten auf der städtischen Internetseite öffentlich einsehen und sein Grundstück anhand der Kartenlegende hinsichtlich des Gefahrengrades bewerten“, erklärt Stadtbaurat Robin Denstorff. Auch erste Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen zum privaten Objektschutz sowie zum korrekten Verhalten im Gefahrenfall sind auf der Internetseite zu finden, die so die Informationen aus den Anschreiben umfassend ergänzt. „Uns ist sehr daran gelegen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern für mehr Überflutungssicherheit zu sorgen.“

Die Starkregengefahrenkarten dienen dabei aber lediglich als erste Orientierung, da Details wie Grundstücksmauern oder Aufkantungen, die den Abfluss von Wasser möglicherweise verändern, nicht im stadtweiten Geländemodell abgebildet sind. Es ist daher sinnvoll, das auf den Karten dargestellte Überflutungsergebnis durch Ortsbegehungen zu kontrollieren. Sind in den dargestellten Überflutungsflächen Eintrittsöffnungen zum Gebäude – wie etwa Kellerabgänge oder Lichtschachtöffnungen – vorhanden, empfiehlt es sich, an diesen Stellen Objektschutzmaßnahmen vorzunehmen. „Daher schreiben wir alle Eigentümerinnen und Eigentümer an und bieten Ihnen als besonderen Service die kostenfreie Beratung an“, erläutert Denstorff.

Für einen gezielten Überflutungsschutz verwendet die Stadt selbst die Starkregengefahrenkarten als Grundlage bei allen städtebaulichen Planungen. Darüber hinaus erfolgt auf Basis der Karten eine stadtweite Risikoanalyse.

„Starkregengefahrenkarten für Münster – Gemeinsam stark gegen Starkregen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Bereiche der Stadtverwaltung:

  • Amt für Mobilität und Tiefbau (Projektkoordination)
  • Vermessungs- und Katasteramt
  • Stabsstelle Smart City Münster
  • Stabsstelle Klima

Das digitale Kartenmaterial sowie die umfangreichen Informationen zum Thema Starkregen und zum neuen Beratungsangebot sind auf der städtischen Internetseite unter www.stadt-muenster.de/wasser und der Projektseite zu finden.

Weitere Informationen

Starkregengefahrenkarten

Gemeinsam stark gegen Starkregen – Starkregengefahr in Münster

2014 traf die Stadt Münster der bis dahin stärkste in Deutschland je gemessene Niederschlag. Er kam plötzlich und unerwartet. Seine fatalen Folgen sind vermutlich allen Münsteraner:innen noch im Gedächtnis geblieben. Sogenannte „Starkregen“ nehmen an Häufigkeit zu. Sie treten heftig und ohne Vorwarnzeit auf. Doch es gibt Wege, sich vor den Folgen zu schützen.

Ein mögliches Risiko erkennen und rechtzeitig Schutzmaßnahmen treffen

Die Stadt Münster hat für das gesamte Stadtgebiet Starkregengefahrenkarten aufgestellt. Dabei wurden mittels einer computergestützten 2D-Modellierung die oberflächigen Überflutungsvorgänge bei definierten Starkregenszenarien simuliert und dargestellt.

Überflutete Kreuzung in Münster beim Starkregen 2014 und der entsprechende Auszug aus der Gefahrenkarte.

Das Ergebnis der Simulation sind sogenannte Starkregengefahrenkarten, die die Überflutungsausdehnung, die Wasserspiegellagen und die Überflutungstiefen bei bestimmten Regenszenarien visualisieren. Dabei wird der maximale Wasserstand angezeigt, der über die Simulationsdauer an der jeweiligen Stelle erreicht wurde. So lassen sich sehr gut die Schwachstellen auf Grundstücken erkennen, auf denen es zu einer Überflutungssituation kommen kann. Mithilfe der Legende kann jede:r Eigentümer:in den Gefahrengrad des eigenen Grundstücks bewerten. Das digitale Kartenmaterial sowie die umfangreichen Informationen zum Thema Starkregen sind auf der städtischen Internetseite zu finden.

Digitale Gefahrenkarte für das Stadtgebiet von Münster

Diese drei Regenszenarien sind für die Simulation durchgeführt worden

Szenario 1: Ein seltenes Regenereignis von einer Stunde Dauer, das statistisch gesehen alle 30 Jahre auftritt und die Bemessungsgrundlagen des öffentlichen Kanalnetzes deutlich überschreitet.

Szenario 2: Ein außergewöhnliches Regenereignis von einer Stunde Dauer, das statistisch gesehen alle 100 Jahre auftritt und zu einem außergewöhnlichen Oberflächenabflussereignis führt.

Szenarie 3: Ein extremes Regenereignis mit einer Regenmenge von 90mm in einer Stunde, das zu einem extremen Oberflächenabflussereignis führt.

Gemeinsam stark gegen Starkregen

Ab April 2023 schreibt die Stadt Münster 48.124 Eigentümerinnen und Eigentümer an, um sie über das Thema Starkregengefahrenkarten und Starkregenschutz zu informieren (News vom 26. April 2023).

Der Brief enthält zusätzlich zu einem persönlichen Anschreiben mit Informationen zu den Starkregengefahrenkarten auch ein Faltblatt mit ersten Tipps für erste Vorsorge- bzw. Schutzmaßnahmen sowie das Angebot, eine kostenfreie, persönliche Einstiegsberatung zum Thema zu buchen. Diejenigen, deren Grundstück im Fall eines Starkregenereignisses besonders stark betroffen sein könnten, bekommen zudem einen Kartenausschnitt aus den Gefahrenkarten von ihrem Grundstück mitgeschickt.

„Ich freue mich, dass mit dem Projekt „Starkregengefahrenkarten für Münster – gemeinsam stark gegen Starkregen“ ein wesentlicher Schritt zum Umgang mit dem Wetterextrem Starkregen angestoßen wurde. Allerdings sollten wir daran denken, dass es keinen absoluten Überflutungsschutz geben kann“, unterstreicht Oberbürgermeister Markus Lewe

Persönliches Beratungsangebot

Die Starkregengefahrenkarten dienen aber lediglich als erste Orientierung, da Details wie etwa Grundstücksmauern oder Aufkantungen, die den Abfluss verändern können, nicht im stadtweiten Geländemodell abgebildet werden. Das Überflutungsergebnis muss auch durch Ortsbegehungen kontrolliert werden. Sind in den dargestellten Überflutungsflächen Eintrittsöffnungen zum Gebäude, wie etwa Kellerabgänge oder Lichtschachtöffnungen vorhanden, empfiehlt es sich, an diesen Stellen Objektschutzmaßnahmen vorzusehen. Im Rahmen eines besonderen Beratungsangebotes können die Eigentümer:innen sich zudem zu Schutzmaßnahmen an ihrem Objekt auf Basis der Gefahrenkarte informieren.

Was macht die Stadt Münster?

Für einen gezielten Überflutungsschutz verwendet die Stadt selbst die Starkregengefahrenkarten als Grundlage bei allen städtebaulichen Planungen. Darüber hinaus erfolgt auf Basis der Karten eine stadtweite Risikoanalyse. So plant die Stadtverwaltung beispielsweise für festgestellte Überflutungsschwerpunkte in Verbindung mit kritischen Infrastrukturen wie Krankenhäusern, Schulen, Rettungsdiensten oder der Energieversorgung Sanierungskonzepte zum verbesserten Schutz zu erarbeiten. Wasserwirtschaftlich relevante Veränderungen im Stadtgebiet wie Neuerschließungen von Wohngebieten, Nachverdichtungen, die Umnutzung von Flächen oder Gewässerrenaturierungen arbeitet die Stadt in das Modell ein und optimiert, erweitert und aktualisiert das Kartenwerk so zukünftig laufend.

Weitere Informationen

Gemeinschaftsprojekt von …

„Starkregengefahrenkarten für Münster – Gemeinsam stark gegen Starkregen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener Bereiche der Stadtverwaltung. Beteiligt sind das Amt für Mobilität und Tiefbau (Projektkoordination), das Vermessungs- und Katasteramt, die Stabsstelle Smart City Münster und die Stabsstelle Klima.

Wussten Sie schon …?

Eine gute Zusammenfassung zum Thema “Rückstausicherung und Überflutungsschutz” gibt Ihnen folgendes Video, das Ihnen vom Tiefbauamt der Stadt Münster zur Verfügung gestellt wird. Fördermittel stehen im Bereich der energetischen Sanierung seitens des Bundes und der Stadt Münster zur Verfügung. Falls eine notwendige Sanierung energetische Vorteile mit sich bringt, ist die Förderfähigkeit zu prüfen. Wenn Ihrerseits Interesse an einer energetischen Sanierung besteht, bietet Ihnen die Stadt Münster hier die Buchung einer kostenfreien, telefonischen Einstiegsenergieberatung an. Unter anderem ist die Förderung von Gründächern möglich. Weitere Fördermöglichkeiten finden Sie auch im Zusammenhang mit Thermografiebefliegung Münster.

Thermografiebefliegung

Digital durchdacht – Klimaschutz aus der Luft

Projektabschluss – Stadt Münster zieht positive Resonanz

In ihrem Abschlussbericht zur Thermografiebefliegung Münster – Klimaschutz aus der Luft V/0025/2023″ zieht die Stadt eine positive Bilanz. Die zur Verfügung gestellten Wärmebilder von Hausdächern riefen rund 60 Prozent der von der Stadt angeschriebenen Eigentümer:innen ab, insgesamt sind das mehr als 25.000 Downloads. Die Aufnahmen fragten Privathaushalte, Unternehmen sowie öffenltiche und kirchliche Immobilienbesitzende ab. Auf Basis der Bilder führte die Stadt in der Zeit von Februar 2022 bis Ende Dezember 2022 über 2.000 kostenfreie Energieberatungen durch.

„Die Thermografiebefliegung war das richtige Projekt zur richtigen Zeit“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Energie ist immer noch knapp, die Energiepreise sind nach wie vor hoch und sie belasten die Haushaltskassen.“ Ziel des Projektes war es, nicht nur das Dach auf Energiesparpotenziale zu prüfen, sondern das gesamte Gebäude in den Fokus zu nehmen. „So haben die Eigentümerinnen und Eigentümer anhand der Aufnahmen einen wertvollen Eindruck vom energetischen Zustand ihres Gebäudes erhalten. Nun können sie durch eine energetische Sanierung ihres Hauses Energie und langfristig auch Geld sparen“, sagt Stadtbaurat Denstorff.

Das Webportal „Thermodatenabruf Münster“ wird bis Ende 2023 erreichbar sein und auch die kostenfreien Einstiegs-Energieberatungen auf Basis des eigenen Wärmebildes werden in 2023 weiterhin angeboten …

Ausführliche Informationen: News „Erfolgreicher Projektabschluss“ und Pressemeldung der Stadt Münster

Rückblick

Im Januar 2021 schickte die Stadt Münster ein Flugzeug mit einer Spezialkamera über Münster, um Wärmebilder der Dachlandschaft zu erstellen. Anhand der Aufnahmen bekommen Hauseigentümer:innen einen wertvollen und kostenfreien Eindruck vom energietischen Zustand ihres Gebäudes – aus der Luft!

Wohnkomfort, Werterhalt, Energieeinsparung und attraktive Förderungen – eine energetische Sanierung lohnt sich für Hauseigentümer:innen in jeder Hinsicht. Die Stadt Münster verfolgt mit dem Projekt Thermografiebefliegung ein weiteres wichtiges Ziel: Klimaschutz. Denn je besser der Energiestandard eines Gebäudes, desto weniger CO2 emittiert es.

Liegt meine Immobilie im überflogenen Gebiet? Interaktive Karte des überflogenen Gebietes von Münster. Das passwortgeschützte Webportal ist noch bis Ende 2023 online, danach stellt die Stadt Münster sicher, dass die Bilder auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls in 2023 weitergeführt werden die kostenfreien Einstiegs-Energieberatungen auf Basis des Wärmebildes. Ein Termin hierfür ist buchbar über das städtische Termin-Online-Buchungssystem.

 

Ergebnisse der Befliegung

Wärmebilder bis zum 31.12.2023 online abrufbar

Das hier gezeigte Wärmebild der Innenstadt von Münster wurde aus Datenschutzgründen verfremdet und lässt keinerlei Rückschlüsse auf den tatsächlichen energietischen Zustand der Gebäude zu.

Von Januar bis März 2022 erhielten alle Hauseigentümer:innen ihre persönlichen Zugangsdaten zum Webportal, um das Wämebild ihrer Immobilie abzurufen: https://www.thermodatenabruf-muenster.de. Pro Immobilie steht ein Wärmebild zum Download bereit, angeboten wird auch eine Interpretationshilfe, mit der die entsprechenden Farbgebungen gedeutet und der energetische Zustand des Daches eingeschätzt werden können.

Das Wärmebild wurde heruntergeladen – und jetzt?

Mithilfe der Interpretationshilfe bekommen die Eigentümer:innen bereits einen ersten Eindruck vom Zustand ihres Daches, Informationen bietet die Stadt Münster im Rahmen einer kostenfreien Einstiegs-Energieberatung an. Für einen Termin kann man sich ab dem 25. Januar 2022 hier anmelden: https://termine.stadt-muenster.de/energieberatung

Mit einem Klick öffnet sich die Grafik: Nächste Schritte – Wie geht es weiter?

Alle Informationen im Überblick: Faltblatt zur Thermografiebefliegung Münster

Interaktive Karte des überflogenen Gebietes von Münster.

Thermografiebefliegung aktuell

In unserer Rubrik „Aktuelle Beiträge“ und auf Twitter berichten wir über den aktuellen Stand der Befliegung:

Zum Projekt Thermografiebefliegung Münster

Das hier gezeigte Wärmebild der Innenstadt von Münster wurde aus Datenschutzgründen verfremdet und lässt keinerlei Rückschlüsse auf den tatsächlichen energietischen Zustand der Gebäude zu.

Die Stadt Münster hat Klimaneutralität möglichst bis zum Jahr 2030 beschlossen. Um diesem ambitionierten Klimaschutzziel einen Schritt näher zu kommen, beschloss der Rat im Jahr 2019 die Durchführung einer Thermografiebefliegung im gesamten Stadtgebiet. Die Befliegung soll allen Hauseigentümer:innen in Münster einen ersten Eindruck über den Zustand der Isolierung des eigenen Dachs bieten und Wärmelecks aufdecken. Im Januar 2021 fanden die drei Befliegungen statt. Die Propellermaschiene PH-MAS überflog am 22.01. und am 30./31.01.2021 das bebaute Stadtgebiet von Münster und nahm mit einer Spezialkamera Wärmebilder von der Dachlandschaft sowie vom Fernwärmenetz auf. Ursprünglich sollte die Thermografiebefliegung bereits im Frühjahr 2020 starten, musste jedoch leider aufgrund unpassender Witterungsbedingungen sowie der damals aktuellen Corona-Vorgaben verschoben werden.

Drei Projektphasen

„Alle drei Flüge waren erfolgreich, so dass Phase eins des Projekts abgeschlossen ist“, resümiert Stadtbaurat Robin Denstorff Anfang Februar 2021. Das überflogene Stadtgebiet kann man auf unserer interaktiven Karte einsehen.

In Phase 2 werden die Daten ausgewertet und die Ergebnisse in einem eigens für die münstersche Thermografiebefliegung erstellten, geschützten Webportal hochgeladen.

In Phase 3 (Januar 2022) erhalten die Hauseigentümer:innen ihre persönlichen Zugangsdaten, mit denen sie ihr Wärmebild im geschützten Webportal herunterladen können. Auf Basis der Wärmebilder besteht die Möglichkeit sich bei der städtischen Koordinierungsstelle für Klima und Energie im Rahmen einer kostenfreien Einstiegs-Energieberatung zu Förderprogrammen für die Dach- und Haussanierung beraten lassen.

Projektziel

Ziel der Thermografiebefliegung ist es, die Stadtbevölkerung für energetische Fragestellungen zu sensibilisieren, die Hauseigentümer:innen über Möglichkeiten der Energieeinsparung zu beraten und sie bei der Umsetzung von Maßnahmen zu unterstützen. Langfristig sollen so Energie- und Heizkosten gesenkt und das Klimaziel 2030 der Stadt Münster erreicht werden. Ebenfalls abgedeckt werden bei der Befliegung die Fernwärmeleitungen der Stadtnetze Münster, um mögliche Schwachstellen zu identifizieren. Somit ist die Thermografiebefliegung Klimaschutz aus der Luft.

Pressekonferenz Februar 2020 (v.l.): Georg Reinhardt (Stadt MS), Sebastian Jurczyk (Stadtwerke MS), Nicole Hildebrand, Stadtbaurat Robn Denstorff, Dr. André Wolf (Stadt MS) // Quelle: Amt für Kommunikation Stadt Münster

Die Thermografiebefliegung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Münster vertreten duch die Stabsstelle Smart City Münster, die das Projekt koordiniert, dem städtischen Vermessungs- und Katasteramt sowie der Koordinierungsstelle für Klima und Energie. Die Stadtnetze sind Partner der Befliegung.

Fragen zum Projekt / FAQs

Wenn eine Thermografiebefliegung durchgeführt wird, stellen die Bürger:innen erfahrungsgemäß viele berechtigte Fragen. Auf www.stadt-muenster.de haben wir daher einige Fragen zum Projekt zusammengestellt.

Die Befliegung

PH-MAS am FMO 22.01.21

Die Befliegung fand am 22. und 30./31. Januar 2021 statt. Die Entscheidung über den genauen Zeitpunkt der Befliegung fiel aufgrund der besonderen meteorologischen Bedingungen jeweils kurzfristig.

Zu den besonderen meteorologischen Bedingungen gehören

  • Trockenheit (kein Niederschlag, Nebel, Dunst, Schnee, etc.)
  • Kälte (maximal 5°C)
  • geringe Windgeschwindigkeiten (weniger als 4-5 m/sec)
  • ein wolkenfreier Himmel
  • eine geringe Luftfeuchtigkeit

Der Flugplan

Flugplan 2021, Quelle: Hexagon

Mit einer Flughöhe von circa 500 m bis 1.000 m befliegt eine Propellermaschine das gesamte bebaute Stadtgebiet sowie die Fernwärmeleitungen der Stadtnetze Münster auf einer Fläche von circa 180 km² in Streifen, in 86 Fluglinien im Abstand von 240 m. In der eng bebauten Innenstadt haben die Fluglinien einen Abstand von 120 m. Benötigt wurden drei Flüge an zwei Abenden bzw. Nächten mit insgesamt zehn Stunden der „reinen“ Aufnahmenerstellung aus der Luft.

Auf unserer interaktiven Karte können Sie sehen, ob Ihr Gebäude ebenfalls überflogen worden ist: https://geo.stadt-muenster.de/thermobefliegung/

Die Wärmebildkamera ermittelt die Temperatur der Dachoberflächen von privaten und öffentlichen Immobilien. Die Auflösung der Bilddaten beträgt lediglich 25 cm pro Pixel – diese grobe Rasterung lässt eine Identifizierung von Einzelpersonen nicht zu.

Mit dieser speziellen Wärmebildkamera wurden die Thermografie-Bilder von Münster aufgenommen // Quelle: Smart City Münster

 

Wärmebilder ermitteln Energielecks

Während der Befliegung ermittelt die Wärmebildkamera die Temperatur der Dachoberflächen von privaten und öffentlichen Immobilien. Mit Hilfe der aufgenommenen Wärmebilder lässt sich ermitteln, an welchen Gebäuden energetische Nachrüstungen sinnvoll sind, um langfristig den Energieverbrauch und die Heizkosten zu senken. Auf diese Weise deckt die Stadt Wärmeverluste durch nicht oder schlecht gedämmte Gebäudedächer auf, die das bloße Auge nicht erfassen kann. Öffentliche und private Gebäude werden sozusagen „digital durchdacht“.

Wärmebild aufgenommen beim Flug über Münster am 30.01.2021

Nach der Befliegung werden die Bilder aufbereitet und ausgewertet. Auf Grundlage der Wärmebilder berät die KLENKO ab Februar 2022 Hauseigentümer:innen in Münster zu möglichen Sanierungsmaßnahmen. Von diesem Projekt profitieren also alle Immobilienbesitzer:innen Münsters, da ihnen im Anschluss kostenfrei eine Einstiegs-Energieberatung angeboten wird.

Aufbereitung und Nutzung der Wärmebilder

Während des gesamten Befliegungszeitraumes wird der Temperaturverlauf an mehreren Bodenmessstationen im Stadtgebiet aufgezeichnet. Diese Daten werden mit denen der Befliegung abgeglichen, um bei der Auswertung der Bilder verschiedene Einflüsse und Parameter zu berücksichtigen: Die Erfassung der Thermografieaufnahmen erfolgte im Rahmen von drei unabhängigen Messflügen mit unterschiedlichen, aber jeweils geeigneten Umweltbedingungen. Dadurch war es nicht möglich, alle Daten mit derselben Skalierung einzufärben. Die Farbskala gibt deshalb keine absoluten Temperaturen wieder, sondern zeigt die Oberflächentemperatur der Dächer in Relation zur Umgebungstemperatur an. Die Grenzen des Skalierungsbereiches wurden anhand der mittleren Temperaturen aller Dachflächen in einem Teilbereich bestimmt und so angepasst, dass für das gesamte überflogene Gebiet die gleiche Farbskala gilt. Die absoluten Temperaturmessungen liegen dem Vermessungs- und Katasteramt vor.

Das Bild zeigt ein Einfamilienhaus in Münster. Mithilfe des Wärmebildes sind auf dem Dach unterschiedliche Schwachstellen in der Wärmedämmung zu erkennen.

Im Anschluss an die Befliegung werden die Einzelbilder zu einem großen Wärmebild für das Stadtgebiet Münster zusammengesetzt. Mittels eines Geländemodells wird das Wärmebild geometrisch entzerrt und mit den Daten des Liegenschaftskatasters verknüpft. Durch die Anwendung von geographischen Informationssystemen wird für jedes bebaute Grundstück bzw. für jedes Gebäude das jeweilige Wärmebild erstellt. Die Auflösung der Bilddaten beträgt lediglich 25 cm pro Pixel – diese grobe Rasterung lässt eine Identifizierung von Einzelpersonen nicht zu.

Datenschutz

Die individuellen Wärmebilder liegen der Stadt Münster seit Winter 2021/22 vor. Alle Hauseigentümer:innen werden ab dem 24. Januar 2022 kontaktiert und erhalten neben einem Informationsflyer ihre persönlichen Zugangsdaten für ein passwortgeschütztes Webportal. Nach Eingabe der Zugangsdaten können die individuellen Wärmebilder sowie eine Interpretationshilfe abgerufen werden. Das alternative Anfordern der Bilder auf postalischem Wege ist grundsätzlich möglich. Die Erstellung, die Auswertung und das Zusenden der Wärmebilder sind für die Hauseigentümer:innen kostenfrei. Ausschließlich Eigentümer:innen können die Bilder ihrer Immobilie einsehen.

Die Thermografiebefliegung ist ein Gemeinschaftsprojekt von

                     

 

Wussten Sie schon?

Die Thermografiebefliegung ist ein sehr anschauliches Smart City-Projekt: Durch die Anwendung von geographischen Informationssystemen wurde für jedes bebaute Grundstück beziehungsweise für jedes Gebäude das jeweilige Wärmebild erstellt. Zudem leistet die Befliegung einen wichtigen Beitrag, gemeinsam die Klimaneutralität Münsters zu erreichen, denn wer eine energetische Sanierung durchführt, profitiert gleich mehrfach: Inanspruchnahme attraktiver Fördermittel, erhöhter Wohnkomfort, Kostenersparnis durch Energieeinsparungen und Werterhalt der Immobilie.

Leezen-LOOPmünster

Auf dem Weg zur smarten Fahrradstadt testen Stadt und Stadtwerke vom 1. August bis 25. September 2022 ein besonderes Mobilitätsangebot in Münsters Innenstadt, den Rikscha-Bus-On-Demand:

Das Fahrrad ist in Münsters Innenstadt das schnellste Verkehrsmittel, mit ihm geht es über die Promenade und durch fast alle Straßen. Stadt und Stadtwerke möchten mit dem Leezenbus ausprobieren, ob und wie Rikschas den Nahverkehr ergänzen sowie besser machen können. Zudem liefert das Angebot einen Beitrag zum Zukunftsziel ‚Münsters Innenstadt autoarm und erreichbar‘, einem zentralen Handlungsfeld, welches der Rat der Stadt Münster im Rahmen der aktuell laufenden Zukunftsentwicklungen beschlossen hat.

Bundesweit das erste Mal, dass Rikschas komplett integriert als Teil des Nahverkehrs unterwegs sind

Leezen-LOOPmünster ist eine Ergänzung zum regulären städtischen Nahverkehrsangebot. Das heißt, im Versuchszeitraum können Fahrgäste mit einem gültigen Bus- oder Bahnticket und der App LOOPmünster eine Fahrt mit der Rikscha durch Münsters Innenstadt buchen. Unterwegs sein werden zwei Rikschas von montags bis sonntags von 7 bis 21 Uhr.

Bediengebiet des „Leezen-LOOPmünster“. Grafik: Stadtwerke Münster

Der Leezenbus funktioniert wie LOOPmünster. Das heißt, er fährt auf Bestellung, ohne Fahrplan und feste Linienwege, so dass sich neue Querverbindungen entwickeln, die die normalen Busse nicht fahren können.

Wie funktioniert Leezen-LOOPmünster?

Der Leezenbus wird über die bestehende App LOOPmünster gebucht. Hierfür hat die App ein neues Betriebsgebiet in der Innenstadt erhalten, das komplett separat vom bestehenden Gebiet in Münsters Süden ist, denn bislang konnte die Software nur On-Demand-Kleinbus-Systeme steuern. Für den Testversuch wurde sie speziell auf Fahrräder umprogrammiert, denn die Räder können ihre Wege deutlich flexibler wählen. Die einzelnen Schritte bis zur Buchung sowie weitere Informationen zu Leezen-LOOPmünterster stehen auf den Seiten der Stadtwerke Münster https://www.stadtwerke-muenster.de/privatkunden/mobilitaet/mobilitaetsangebote/leezen-loopmuenster.html

Vorstellung zum Leezen-LOOPmünster. Fahrer Florian Voß, Leezen Heroes, Fahrgast Louis Stille-Hönig. Foto: Stadtwerke Münster/Peter Leßmann

Welches Ziel verfolgen Stadt und Stadtwerke mit dem Versuch? Und warum Smart City?

Gemeinsam arbeiten Stadt und Stadtwerke daran, innovative Lösungen passgenau für Münster zu entwickeln und auszuprobieren. „Dafür braucht es Projekte zum Anfassen und zur Veranschaulichung digitaler Denkweisen und Lösungsansätze – so wie dieses Projekt“, erklärt Dr. André Wolf den Smart City-Hintergrund bei diesem Versuch. Eine Verstetigung des Angebots ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, nach den acht Wochen möchten Stadt und Stadtwerke auswerten, in welchen Situationen die Rikschas den Nahverkehr effizient unterstützt haben.

Wussten Sie schon?

Das Angebot realisieren Stadt und Stadtwerke zusammen mit den Leezen Heroes aus Münster sowie der Software-Firma door2door. Der Leezenbus funktioniert wie LOOPmünster. Pro Leeze können zwei Fahrgäste mitfahren, die Fahrerinnen und Fahrer werden von einem Elektromotor unterstützt. Finanziert wird das Angebot gemeinsam von Stadt und Stadtwerken, die sich die Kosten von 50.000 Euro teilen. Die Arbeiten zur Einbindung in die LOOPmünster-App übernimmt door2door.

Aaseemonitoring

Der Aasee ist Münsters zentralstes Naherholungsgebiet. Der 2.300 m lange See ist nur 15 Fußminuten vom berühmten Prinzipalmarkt entfernt und für Bewohner:innen und Touristen eine blau-grüne Oase im Stadtbild von Münster. Im Hitzesommer 2018 sank der Sauerstoffgehalt des Aasees soweit, dass es zu einem großen Fischsterben kam. Der Rückgang des Sauerstoffgehalts blieb damals lange unentdeckt.

Über Sensoren in Messtonnen bzw. Bojen im Aasee, wird nun seit dem Sommer 2020 die Wasserqualität des innerstädtischen Gewässers fortlaufend gemessen. Die gewonnenen Daten werden über das LoRaWAN-Netz der Stadtwerke Münster in Echtzeit an die zuständigen Ämter übermittelt. Auf diese Weise können Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität frühzeitig ergriffen werden. Dieses Projekt entstand als Projektidee im Münsterhack 2018, wurde von der Stadtverwaltung aufgegriffen und in Kooperation mit den Stadtwerken Münster umgesetzt. Zudem werden die digitalen Messdaten mit regelmäßigen analogen Gewässerproben abgeglichen. Den nächsten heißen Sommern blickt Münster damit etwas entspannter entgegen. Hier geht es zur Pressemeldung der Stadt Münster

Blick in die wasserdichte Kiste: Sensoren messen die Wasserqualität am Aasee in Münster (Foto: Stadt Münster)

Reallabor Aasee

Der Einsatz von „LoRaWAN“ im Rahmen des Aaseemonitoring bietet für die Stadt Münster die Chance, die Technik in einer echten Anwendung zu testen und dann auch für andere Bereiche vorzusehen, so dass der Aasee in diesem Zusammenhang als Reallabor zu sehen ist. Insbesondere vor dem Hintergrund einer „Smart City“, der Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter, bieten sich in der Stadtentwässerung zahlreiche Möglichkeiten, digitale Lösungen einzusetzen. Neben der Überwachung der Qualität des Aasees gibt es auch im Bereich Starkregen- und Hochwassermanagement oder der Bewirtschaftung von Kanalnetzen und Bauwerken weitere Anwendungsfelder. Mithilfe von digitalen Maßnahmen die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, ist ein Grundprinzip der Smart City.

Gemeinschaftsprojekt

Beim Aaseemonitoring handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Münster mit der Stabsstelle Smart City, dem Amt für Mobiltät und Tiefbau (Abteilung Planung und Wasserwirtschaft), dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit, den Stadtwerken Münster und der items GmbH Münster.

Aktuelle Informationen zum Projekt

Eine Zusammenfassung des Projektes finden Sie im Smart City Navigator des Bundesministerums für Wirtschaft und Klimaschutz: https://www.de.digital/DIGITAL/Redaktion/DE/Smart-City-Navigator/Projekte/aaseemonitoring-intelligente-sensoren-messen-wasserqualitat.html

Ebenfalls hat unser Projektpartner items GmbH einen detailierten Bericht zum Projekt Aaseemonitoring im Dezember 2021 veröffentlicht unter dem  Titel „Wie geht es dem Aasee? – Praxisprojekt Hack(a)Tonne: Ein Rückblick und Erfahrungsbericht„.

Wussten Sie schon?

Der Einsatz von LoRaWAN eignet sich durch die energiesparsame Datenübermittlung über Entfernungen von mehreren Kilometern. Es werden Sonden der Firma UIT GmbH mit einer Update-Rate von 15 Minuten eingesetzt. Folgende Parameter werden dabei ermittelt: Wassertemperatur, gelöster Sauerstoff, pH, Cholophyll, Cyanobakterien, SAK254, COD, BOD, TOC und Trübung.

Smart City Reallabor

Parkplatz Nieberdingstraße wird Probierfeld für Smart-City-Technik: Stadt und Stadtwerke bauen Reallabor auf

„Smart City Reallabor Nieberding“ heißt es ab sofort an der Kanalbrücke Albersloher Weg. Stadt Münster und Stadtwerke Münster testen am dortigen P+R-Parkplatz verschiedene Sensoren, Anzeigen und Technologien, die später in Quartieren und Mobilstationen zum Einsatz kommen könnten, um Fahrgästen den Umstieg auf den klimafreundlichen Nahverkehr zu erleichtern und Quartiersbewohner:innen das Leben bequemer zu machen. Den Auftrag, den Park&Ride-Platz zu einem Reallabor „Smarte Mobilstation“ zu entwickeln, hatte der Rat der Stadt Münster im März 2021 gegeben.

„Den Test machen wir ganz bewusst in aller Öffentlichkeit: Im Reallabor sollen innovative Smart City-Anwendungen unter realen Bedingungen erprobt werden. Der Testraum schafft Transparenz und liefert wesentliche Erkenntnisse auf dem weiteren Weg zur Smart City“, sagt Stadtbaurat Robin Denstorff. „Was überzeugt, übernehmen wir in den Standard für Stadt- und Mobilitätsplanung.“

Smart City Reallabor aktuell

In unserer Rubrik „Aktuelle Beiträge“ und auf Twitter berichten wir über den aktuellen Stand im Reallabor:

News vom 13.05.22 Smart City Reallabor am Albersloher Weg startet

Mobilstation und mehr

Erste Anwendung: Sensoren, die die Verfügbarkeit der Parkplätze erfassen

Als erste Smart-City-Anwendung installieren Stadt und Stadtwerke Sensoren, die erfassen, ob Parkplätze frei oder belegt sind. „Für eine moderne Mobilstation ist das ein Muss. Wer mit dem Auto von außerhalb kommt, kann sich so gleich zu einem freien Parkplatz außerhalb der Innenstadt navigieren lassen und dort auf den Bus umsteigen“, erklärt Frank Gäfgen den praktischen Nutzen des Systems. E-Ladesäulen gehören ebenfalls zum Umfang der Mobilstation. Erstmals soll auch eine vollständig barrierefreie Ladesäule installiert werden. Außerdem soll es dort weitere Stellplätze für Carsharing-Anbieter sowie eine Abstellfläche für Leihroller oder -räder geben. Fahrräder könnten dann unter einem großen Photovoltaikmodul abgestellt werden, das die Leezen vor Regen schützt und gleichzeitig Ökostrom erzeugt.

Welche Anwendungen sind noch geplant?

Im Smart-City-Reallabor sollen aber nicht nur Anwendungen für Mobilstationen getestet werden, sondern verschiedene Lösungen, die Münster bei der Entwicklung zur lebenswerten und resilienten Stadt der Zukunft unterstützen soll.

Dieser Sensor misst die Bodenfeuchte.

So können Sensoren die Bodenfeuchtigkeit überwachen und damit im Winter vor Glatteis warnen und im Sommer für ausrechende Bewässerung der Bäume sorgen. Auch die Müllbehälter können ihren Füllstand automatisch an die Abfallwirtschaftsbetriebe melden.

LoRaWAN-Netz der Stadtwerke Münster

Für die Datenübertragung kommt das Stadtwerke-eigene LoRaWAN-Netz zum Einsatz. „Wir haben diese wichtige Infrastruktur für die Smart-City-Anwendungen in den letzten Jahren aufgebaut und decken damit fast das ganze Stadtgebiet ab. Vorteile sind der geringe Energieverbrauch und die große Reichweite, weil wir wie hier nur kleine Datenmengen übertragen müssen“, so Frank Gäfgen.

Vorbereitung für neue Quartiere

Auch eine neue Generation Straßenlaternen wird im Smart-City-Reallabor auf die Probe gestellt. „Sie sollen nicht nur Licht – natürlich aus energiesparenden LED – spenden, sondern können auch als WLAN-Hotspot dienen oder anzeigen, ob eine nahegelegene E-Ladestation frei ist“, so Robin Denstorff. „Zum Einsatz könnten diese zum Beispiel in den Quartieren York und Oxford in Gremmendorf und Gievenbeck kommen.“

Installiert werden die verschiedenen Anwendungen sukzessive über die kommenden Monate, die Überwachung und Auswertung erfolgt laufend durch ein gemeinsames Projektteam der Stadtwerke und der Smart-City-Stabsstelle der Stadt. Interessierte können die Daten des Reallabors künftig in Echtzeit über online abrufen.

Das Smart City Reallabor Nieberding ist ein Gemeinschaftsprojekt von

 

Wussten Sie schon?

„LoRaWAN“ wird besonders im Umweltbereich eingesetzt, weil nur sehr kleine Datenmengen übermittelt werden, so dass die Datenübermittlung sehr energiesparend ist. Die Reichweite der Übertragung kann mehrere Kilometer betragen.

Leezenflow

Angenommen man fährt mit dem Fahrrad auf eine Ampel zu und weiß, wann sie umschaltet. So kann man seine Geschwindigkeit anpassen, um komfortabel und im „Flow“ bei Grün durchzufahren. Das ist die Idee hinter dem Grüne-Welle-Assistent Leezenflow: Auf einer digitalen Anzeige sieht man anhand des Farbverlaufs bereits mehrere Meter vor der nächsten Straßenkreuzung, wie lange die aktuelle Ampelphase noch andauert. Dadurch kann jede/r Radfahrer:in die Geschwindigkeit individuell anpassen und kommt flüssiger und sicherer ans Ziel. Der Leezenflow ist mit der jeweiligen Fahrradampel verbunden und ändert die Länge des Farbverlaufs dynamisch. Das System bietet nicht nur mehr Komfort, sondern führt im Idealfall zu weniger Rotlichtverstößen.

Farbverlauf des Leezenflow / Animation: © CC BY-NC-SA 4.0 Magdalena Schmitz & Leonie Winkelmann

 

Prototyp an Münsters Promenade

Seit dem 17. Mai 2021 wird der Prototyp Leezenflow an der Kreuzung Hörstertor auf Münsters Promenade getestet. Im Rahmen der Testphase führte das Institut für Verkehrswissenschaften der WWU Münster im Auftrag der Stadt Münster vom 17. Mai bis Mitte Juli 2021 eine wissenschaftliche Evaluation durch. Diese bestand aus einer Online-Bürger-Umfrage, an der 546 Personen teilgenommen haben, sowie Verkehrsbeobachtungen und -messungen vor Ort. Das Ziel der Untersuchung war, Aussagen darüber treffen zu können, inwiefern Leezenflow den Radverkehrsfluss verbessert, die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt und die Radfahrer:innen mit dem Prototypen zufrieden sind.

Leezenflow an der Promenade in Münster

Leezenflow wird positiv bewertet – weitere Standorte beschlossen

Mittlerweile ist die Evaluation abgeschlossen und die Ergebnisse stehen im Ratsinformationssystem der Stadt zum Download zur Verfügung. Außerdem lassen sich die Rohdaten, die im Zuge der Evaluation erstellt wurden, über den Publikationsserver der WWU herunterladen. Insgesamt ist das Leezenflow-System positiv bewertet worden, so dass der Hauptausschuss der Stadt Münster im Februar 2022 beschlossen hat, die Leezenflow-Systeme vorrangig an den Velorouten und an den zukünftigen Hauptrouten zu installieren. Im Februar hat er die Verwaltung beauftragt, fachlich geeignete Standorte zu identifizieren und eine Einbindung der Umlandgemeinden zu prüfen. Diesem Auftrag ist die Verwaltung nachgekommen, am 11. Mai beschließt der Ausschuss für Verkehr und Mobilität zehn neue Standorte:

Leezenflow ist ein Smart City-Projekt

Das Leezenflow-System soll nicht nur den Verkehr voranbringen, sondern auch die digitale Stadtentwicklung. Es zeigt, wie aus einer Idee der Bürgerschaft eine Technik mit Freier Software wird, die bereits das Interesse anderer Kommunen geweckt hat. Die komplette Bauanleitung des Leezenflows ist im Internet frei verfügbar.

Die vom Hauptausschuss der Staddt Münster beschlossenen weiteren Standorte für das Leezenflow-System werden im Rahmen des Bundesförderprojektes Modellkommune Smart Cities demnächst umgesetzt.

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FAQs Leezenflow-Testphase

Wie funktioniert der Leezenflow?

Der Grüne-Welle-Assistent zeigt die Dauer der aktuellen Ampelphase an. Was bedeutet das? Die abnehmenden grünen und roten Farbverläufe zeigen die noch verbleibende Zeit bis zur nächsten Ampelphase an. So kann jede Radfahrerin und jeder Radfahrer sein Fahrverhalten individuell für eine komfortablere Fahrt anpassen.

Was bedeuten die Farben rot und grün? Was bedeutet der Farbverlauf?

Leezenflow ist ein Grüne-Welle-Assistent, der die aktuelle Ampelphase anzeigt: „Grün“ bedeutet, die Fahrradampel ist zurzeit grün. „Rot“ heißt, die Fahrradampel ist zurzeit rot. Das Farbfeld verändert sich dynamisch mit der Länge der Ampelphase. Ein volles Farbfeld „grün“ bedeutet also: Die Ampel ist gerade grün geworden. Ein kleiner Strich „grün“ bedeutet: Die Ampel wird bald rot. Der Farbverlauf nimmt entsprechend der Länge der aktuellen Ampelphase ab.

Wird meine Radfahr-Geschwindigkeit gemessen?

Nein, die Geschwindigkeit wird nicht erfasst. Das ist bei der Menge der Radfahrerinnen und Radfahrer dort auch technisch nur sehr schwierig (wenn überhaupt) machbar. Leezenflow hilt bei der individuellen Entscheidungsfindung: Ich weiß, wann die Ampel umspringt und kann selber entscheiden, ob ich noch kräftig in die Pedale trete oder doch lieber gemütlich die nächste Grünphase mitnehme.

Wie schnell muss ich fahren?

Leezenflow gibt nur Informationen darüber, wann die Ampel umschaltet. Mit dieser Information kann die Fahrtgeschwindigkeit individuell angepasst werden. Manche schaffen es noch bei Grün, wenn sie ordentlich in die Pedale treten, andere bleiben lieber entspannt und rollen gemütlich über die nächste Grünphase.

Warum werden keine Sekunden angezeigt?

Eine Visualisierung mit Sekundenanzeige liegt zuerst nahe. Aus folgenden zwei Hauptgründen haben wir uns in der Testphase dennoch dagegen entschieden:

1. Die Ampelschaltung ist dynamisch und teilweise nicht vorhersagbar. Zum Beispiel können Busse die Ampelschaltung beeinflussen. So kann es zu spontanen, nicht vorhersagbaren Änderungen in der Dauer der aktuellen Ampelphase kommen. Die Sekundenanzeige würde dann große Sprünge machen oder scheinbar stehen bleiben. Die aktuelle Visualisierung fängt diese Sprünge flexibel ab, mit dem Ziel, Radfahrerinnen und Radfahrer nicht zu verwirren.

2. Menschen haben sehr unterschiedliche Zeitwahrnehmungen. Unter anderem können wir objektiv gemessene Zeitspannen nicht verlässlich abschätzen (hier ein erster Einblick in die Wissenschaft der Zeitwahrnehmung und hier etwas mehr Details). Deswegen ist es fraglich, ob eine objektive Sekundenanzeige für Menschen tatsächlich eine kognitiv einfach verarbeitbare Visualisierung ist. Durch eine Sekundenanzeige auf dem Leezenflow befürchten wir deshalb, dass Radfahrerinnen und Radfahrer die begrenzte Ressource Aufmerksamkeit vermehrt auf das (nicht intuitive) Sekundenzählen verschieben anstatt sich auf den Verkehr zu konzentrieren.

Für alle, die trotzdem Sekunden zählen wollen, hier ein Tipp für die Umrechnung des Farbbalkens: Die Fahrradampel am Hörstertor zeigt ca. 45 Sekunden lang grün und ca. 40 Sekunden lang rot.

Wo finde ich den Quelltext?

Die komplette Bauanleitung des Leezenflows ist im Internet frei verfügbar zum (nicht-kommerziellen) Nachbau.

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Medienspiegel Leezenflow (Auswahl)

Preisverdächtig

Preisverleihung MSHACK20, Quelle: Sputnik GmbH

Leezenflow gewinnt den Zuschauerpreis beim Münsterhack 2019 und wird im September 2020 im Rahmen des MSHack 2020 mit dem Nachgeha(c)kt-Preis ausgezeichnet.

Bike-to-X-Kommunikation im Leezenflow

Damit die Idee Leezenflow in die Umsetzung kommt, kümmern sich bCyber GmbH in Kooperation mit Code for Münster um die Programmierung. Sie nutzen ein in der Ampeltechnik bereits vorhandenes Signal, um Informationen über die Ampelintervalle frühzeitig weiterzugeben. Diese Übertragungstechnik soll in den nächsten Jahren EU-weit in jeder Ampel verbaut sein, um Kommunikation zwischen Ampeln und Fahrzeugen zu ermöglichen. Andere Städte beginnen damit, diese Technik als sogenannte „Car-to-X-Kommunikation“ vor allem für den Pkw-Verkehr einzusetzen. In Münster möchte die Stabsstelle Smart City diese frühzeitig für den Radverkehr nutzbar machen und damit „Bike-to-X-Kommunikation“ schaffen. Somit kann das münstersche Smart City-Projekt Leezenflow der Grundstein für mögliche Folgeprojekte werden – wie zum Beispiel eine Grüne-Welle-App, die auf der gleichen Übertragungstechnik basiert.

Kollaboratives Projekt

Bei dem Projekt Leezenflow arbeitet die Stabsstelle Smart City Münster zusammen mit dem Amt für Mobilität und Tiefbau (Fachstelle Verkehrsmanagement und Smart Mobility), dem Stadtplanungsamt (Fachstelle Baudenkmalschutz und -pflege), der Fachhochschule Münster (Münster School of Design) sowie bCyber GmbH und Code for Münster.

Wussten Sie schon?

Leezenflow ist komplett zum Nachbauen veröffentlicht, inkl. Dokumentation und Evaluation: Die Idee Leezenflow stammt aus dem Münsterhack 2019 und wurde gemeinsam von Mitgliedern des Hackathon-Teams in Zusammenarbeit mit der Stadt Münster weiterentwickelt. Die Programmierung übernehmen die bCyber GmbH sowie Code for Münster. Das Design Leezenflow haben die beiden Studentinnen Magdalena Schmitz und Leonie Winkelmann im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der Fachhochschule Münster entwickelt. Im Rahmen des Bundesförderprojektes Modellkommune Smart Cities werden demnächst weitere Leezenflow Standorte umgesetzt.

Fahrradnetz 2.0 Münster

Ein zusammenhängendes Fahrradnetz mit Qualität

Münster ist ohne Frage eine Stadt, in der viele Wege mit dem Rad erledigt werden. Erklärtes Ziel ist es, noch mehr Menschen für dieses Verkehrsmittel zu begeistern und Radfahren sicher und komfortabel zu machen. Um die Infrastruktur hieran anzupassen, erarbeitet die Stadt Münster zurzeit ein lückenloses und systematisches Fahrradnetz 2.0, das Schritt für Schritt umgesetzt werden soll. Damit wird eine konzeptionelle Grundlage geschaffen, mit der die Radwege bedarfsgerecht und modern ausgebaut werden können.

Digitale Bürgerbeteiligung zum Netzentwurf

Nach der im Frühjahr 2021 erfolgreich durchgeführten partizipativen Tracking-Kampagne „Dein AppGrade für Münsters Fahrradwege“ wurde die Bürgerschaft auch bei der Diskussion um den Netzentwurf mit einbezogen. Vom 7. bis zum 20. März hatten alle interessierten Münsteraner:innen die Möglichkeit, den Netzentwurf kennenzulernen, ihn zu kommentieren sowie wichtige Hinweise und Anregungen mit einzubringen. Aufgrund der pandemischen Situation fand diese Beteiligung digital statt.

 

Dein AppGrade: Daten für die smarte Fahrradstadt 2.0

Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Daten wurden 2021 mit der Aktion „Dein AppGrade für Münsters Fahrradwege“ erstmalig mithilfe der Münsteraner Fahrradfahrer:innen Daten von Alltagswegen für den Ausbau des Fahrradnetzes 2.0 Münster erhoben.

Bei der Aktion sind das städtische Fahrradbüro mit Unterstützung der Stabsstelle Smart City neue, digitale Wege gegangen: Alle Bürger:innen waren vom 12. April bis zum 9. Mai 2021 eingeladen, die Fahrradnetz-Planung zu unterstützen, indem sie sich die App Naviki herunterladen und ihre Alltagswege aufzeichnen.

 

Heatmap bildet aufgezeichnete Wege ab

Wenn möglichst viele Menschen mitmachen, wird sichtbar, welche Wege die Bürger:innen in der Realität nutzen. Bei der Aktion geht es nicht darum, besser zu sein als jemand anderes. Jeder noch so kurze oder lange Weg zählt. Viele individuelle Wege ergeben am Ende ein aussagekräftiges Gesamtbild für die zukünftige Fahrradnetzplanung in Münster.

Über 2000 Menschen beteiligten sich mit fast 23 000 Einzelwegen an der Kampagne. Insgesamt kamen so bei dem Tracking über 160 000 Kilometer zusammen. Das ist mehr als vier Mal um die Welt. Eine ganze Menge Daten, die die Planer:innen nun auswerten können. Details finden Sie in unserer News vom 14.05.2021.

Die Heatmap bildet alle während der Aktion aufgezeichneten Wege ab. Je intensiver das Rot, desto häufiger nutzten die Teilnehmer:innen die jeweiligen Strecken. Foto: Stadt Münster

 

Wozu wurden die Daten gesammelt?

Die Planer:innen erhalten so wichtige Informationen. Zum Beispiel, welche Wege oder Straßen in Münster besonders häufig mit dem Fahrrad genutzt und welche Verbindungsstrecken bevorzugt werden. Natürlich werden bereits einige Möglichkeiten genutzt, um an solche Daten zu kommen – etwa mit Hilfe der Fahrradzählstellen.

Über diese punktuellen Auswertungsmöglichkeiten hinaus werden die Daten aus der App aber ein noch umfangreicheres und zusammenhängenderes Bild liefern.

Fahrradzählstation am Kreisverkehr in Münster. Foto: Smart City Münster

 

Fahrradnetz-Planung: Ein hierarchisches und zusammenhängendes Fahrradnetz für Münster

Münster hat im Vergleich zu allen Großstädten Deutschlands den höchsten Fahrradverkehrsanteil – rund 43 % aller Wege werden mit dem Rad zurückgelegt. Gerade in den vergangenen Jahren hat die Stadt Münster viel für den Radverkehr getan und zum Beispiel mit der Umgestaltung der Fahrradstraßen nach den politisch beschlossenen Qualitätsstandards neue Maßstäbe gesetzt. Gleichzeitig besteht weiter Handlungsbedarf. Es gilt, die Fahrradinfrastruktur entsprechend der wachsenden Nachfrage und Ansprüche zu erweitern, denn viele Radwege sind zu eng und haben eine schlechte Oberfläche. Dies schränkt sicheres Fahren sowie den Verkehrsfluss ein und bietet Radfahrenden wenig Komfort.

Um das Radfahren auf ein neues Niveau zu heben, entwickelt das Amt für Mobilität und Tiefbau zusammen mit dem Beratungsunternehmen Rambøll und der Planungsgemeinschaft Verkehr PGV-Alrutz GbR das neue Fahrradnetz 2.0 – mit einer lückenlosen Fahrradinfrastruktur und mehr Platz für Fahrräder. Grundlage hiefür ist die im Februar 2020 beschlossene Vorlage: Vorlage V/1186/2019: Fahrradnetz-Planung: ein hierarchisches, zusammenhängendes Fahrradnetz für Münster erarbeiten

Ziel der Netzplanung ist der einfache, komfortable und sichere Fahrradverkehr von Tür zu Tür, der in das städtische Gesamtverkehrsnetz integriert ist. Dabei steht nicht der einzelne Radweg im Fokus, sondern das Fahrradnetz als Ganzes. Vom Kfz-Straßennetz ist das bekannt. Da gibt es auch eine Unterscheidung der Straßen je nach Funktion: Hauptstraßen, Nebenstraßen, Erschließungsstraßen. Eine solche Routenabstufung mit entsprechenden Qualitäten entwickelt die Stadt Münster mit der Netzplanung auch für den Radverkehr.

Die Netzplanung versteht sich als systematisches Vorgehen, das im Rahmen einer Bestandserfassung und -analyse Mängel und Defizite identifiziert und anschließend einen Fahrplan für die Zukunft festlegt: Welche Maßnahmen sind mit welcher Priorität umzusetzen, um Schritt für Schritt ein zukunftsfähiges Fahrradnetz zu erhalten?

 

Wussten Sie schon?

Die Stadt Münster schreitet bei der Fahrradnetzplanung neue Wege ein: Denn bislang wurde das Netzplansystem – eine Routenabstufung mit entsprechenden Qualitäten – überwiegend in der Kfz-Straßennetzplanung eingesetzt. Die Stadt Münster überträgt diese Idee im Rahmen von Fahrradnetz 2.0 nun erstmalig auch auf den Radverkehr bzw. die Radverkehrsplanung!

Adaptive Beleuchtung

„Innovative“ Laternen an der Kanalpromenade erhöhen den Radfahrkomfort während sie zeitgleich die Lichtverschmutzung gering halten. Die Laternen hellen sich auf 100% ihrer Lichtstärke auf, wenn sich ein/e Fahrradfahrer/in nähert und regeln sich nach der Passage eigenständig wieder runter. Auf diese Weise wird sowohl Energie gespart als auch ein möglicher Angstraum ausgeleuchtet ohne dabei die Natur unnötig zu belasten. Diese innovativen Laternen tragen zu einer komfortabel nutzbaren, alltagstauglichen Radwegeverbindung bei und sind ein Teilprojekt des Radverkehrskonzeptes Münster 2025.

 

Innovative Beleuchtung entlang der Kanalpromenade

Quelle: Stadt Münster

Die Knalpromenade in Münsters Süden (Hiltrup) wurde als Pilotprojekt und somit als erstes Teilstück am Dortmund-Ems-Kanal mit der adaptiven Beleuchtung ausgestattet. Nach eingehender Testphase werden seit Dezember 2020 auch im Norden Münsters beginnend von der Schleuse über Coerde bis nach Gelmer weitere insgesamt 250 Leuchten installiert.

 

Nachhaltige Investition für den Radverkehr

Nördlicher Bauabschnitt Kanalpromenade Münster, Adaptive Beleuchtung ist bereits aufgestellt. Foto: Stadt Münster

Die Adaptive Beleuchtung im nördlichen Bauabschnitt ist bereits aufgestellt, ab 8. März 2022 beginnen hier die Asphaltarbeiten. Voraussichtlich ab Sommer 2022 können Radfahrende und Fußgänger:innen diesen Abschnitt sicher nutzen. Der Ausbau der Kanalpromenade dient als nachhalige Investionen für den Radverkehr, denn er verbindet Münster mit der Stadtregion und schafft einen weiteren Anreiz das Rad als Verkehrsmittel zu nutzen.

 

Pilotstudie „Fledermäuse und Licht“

Um die am Kanal lebenden Fledermäuse zu schützen, wird die Beleuchtung zunächst, wie in den Artenschutzgutachten vorgeschlagen, in den Abendstunden der Sommermonate ausgeschaltet, sobald sie nicht mehr benötigt wird. In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut startet unter der Bedingung der Fördermittelzusage im Frühjahr 2022 eine Pilotstudie zum Thema „Fledermäuse und Licht“. Die sich kurzfristig verändernde Leuchtkraft von null auf 100 Prozent und deren Auswirkungen auf die Tierwelt sollen wissenschaftlich untersucht werden. Zur Pressemeldung

Kanalpromenade Münster, Bauabschnitte. Grafik: Stadt Münster

Wussten Sie schon?

Die Kanalpromenade ist eine wichtige und nachhaltige Investition für den Radverkehr in Münster und in der Stadtregion. Nach Fertigstellung wird es eine durchgängige und komfortabel zu befahrende Verbindung von Stadtgrenze zu Stadtgrenze geben. Die Strecke soll dann auch komplett mit Intelligenter Beleuchtung ausgestattet sein.

 

Digitallabor Münster

Das Digitallabor Münster ist ein zukunftsorientierter Bildungs- und Erfahrungsraum zur Unterstützung der digitalen Schulentwicklung in Münster. Durch die Einbindung der in Münster ansässigen Digitalisierungs- und Bildungsakteure werden zusätzliche und neue Impulse für die Weiterbildung vor Ort gegeben. Alle Nutzer:innen des Digitallabors können hier selbstständig oder angeleitet ausprobieren, experimentieren und umsetzen, sich über ihre Erfahrungen mit anderen austauschen und durch sachkundige Unterstützung der beteiligten Netzwerkpartner:innen neue Dinge lernen und erfahren. Somit trägt das Digitallabor zur Weiterentwicklung der gesamten Bildungslandschaft der Stadt Münster bei.

Die Einrichtung hat im Herbst 2021 auf dem Leonardo-Campus der Fachhochschule Münster den Betrieb aufgenommen.

Das Digitallabor ist eine Einrichtung der Stadt Münster, versteht sich aber als offener Ort um mit den unterschiedlichen Netzwerkpartner:innen aus Wirtschaft, Hochschule, Lehrerbildung und Zivilgesellschaft zeitgemäße und zukunftsorientierte Angebote für Lehrkräfte, Studierende, Schüler:innen und Interessierte in Digital- und Medienkompetenz zu realisieren. Im Digitallabor werden zahlreiche variierende, niedrigschwellige und fachspezifische Bildungs- und Veranstaltungsformate angeboten, die teilweise singulär und/oder gemeinschaftlich von den jeweiligen Beteiligten konzipiert und umgesetzt werden.

Kollaborativ und kooperativ Arbeiten

Coworking im Digitallabor Münster

Das Digitallabor ist ein Ort, der hybride Möglichkeiten für Austausch, Lernen und Begegnung bietet: Physische wie digitale Anwesenheit und Vernetzung. Das Digitallabor soll eine offene zugängliche Wissens- und Kommunikationsplattform zur Digitalen Bildung sein. Hier sollen kooperative Prozesse angestoßen werden, um durch konstruktive Prozesse neue Lösungen, Anwendungen und Angebote für die Gestaltung einer digitalen Kultur zu erproben.

Makerspace, Coding usw.

Im sogenannten Makerspace lernt man u.a. mit einem 3D-Drucker zu arbeiten.

Themen wie Coding, digitale Souveränität und Open Source-Ansätze sollen die nachhaltige, altersunabhängige Teilhabe in Form von Technological und „Digital Literacy“ in der Wissensgesellschaft auf Dauer gewährleisten. Gestandenen und noch in Ausbildung befindlichen Lehrenden soll hier das digitale Handwerkszeug vermittelt werden für eine moderne Ermöglichungsdidaktik, die auf die Digitalität der aktuellen Generationen von Lernenden abgestimmt ist und die Verschränkung von digitaler und analoger Lebenswelt erlebbar und gestaltbar macht.

Das Digitallbor Münster ist ein Gemeinschaftsprojekt von

  • Stabsstelle Digitale Bildung der Stadt Münster
  • Stabsstelle Smart City der Stadt Münster
  • Bezirksregierung Münster, Medienberater:innen
  • Bezirksregierung Münster, Zentrum für schulpraktische Lehrerbildung
  • Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Zentrum für Lehrerbildung
  • Fachhochschule Münster, Institut für Berufliche Lehrerbildung
  • Fachhochschule Münster, Fachbereich Sozialwesen
  • citeq
  • Schulamt für die Stadt Münster
  • Volkshochschule Münster
  • Stadtbücherei Münster
  • FILM+SCHULE NRW
  • openSenseLab gGmbH
  • DigitalHub münsterLAND e.V.
  • CoderDojo Münster

Kontakt

Das Digitallabor Münster wird koordiniert und betreut von der Stabsstelle für Digitale Bildung im Amt für Schule und Weiterbildung der Stadt Münster: Torsten Henseler und Dr. Inga Zeisberg.

Wussten Sie schon?

Ab voraussichtlich 2026 wird das Digitallabor gemeinsam mit der Stabsstelle Smart City, dem WDR und der VHS an den „Urbanen Ort am Servatiiplatz“ ziehen. Es ist Teil unseres Smart City-BMI-Förderprojektes „Funkhaus 2.0“.